Alter schützt vor Dünkel nicht von kaloubet und Aramis
Durchschnittliche Wertung: 5, basierend auf 4 BewertungenKapitel Kapitel 2
Raschen Schrittes begab Aramis sich wieder zurück an den Tisch, ließ sich auf seinem Stuhl nieder und langte mit bebender Hand nach seinem Weinglas. Er trank einen tiefen Schluck, stellte das Glas ab und fuhr sich mit der Rechten über Stirn und Augen. „Ja,“ erklärte er rau und mit gesenkter Stimme, „es ist etwas passiert. Damals, als wir gemeinsam für die Fronde kämpften. Madame de Longueville empfing ein Kind von mir.“
Schmerz fuhr Athos in den Magen, gemischt mit einer seltsamen Freude, war ein Kind nicht auch etwas Schönes? Es stimmte, Aramis hatte Andeutungen gemacht, damals schon, hätte er ihm ein Ohr geliehen, hätte er nachgefragt, er hätte es wohl damals schon erfahren. So hatte er diese seltsame Patenschaft hingenommen, es nicht genau wissen wollen, und sie über den alltäglichen Sorgen schließlich vergessen. „Meinen Glückwunsch“, wisperte er heiser, „es ist ein Junge, nicht wahr?“
„Ja, ein Junge.“, flüsterte Aramis, lehnte sich im Stuhl zurück und starrte gesenkten Blickes auf die Tischplatte nieder. So, nun war`s heraus. Er hatte es gebeichtet. Doch warum in aller Welt nahm Athos es so ruhig hin? Er, René, hatte mit jemand anderem geschlafen, noch dazu mit einer Frau! Dies musste seinen Geliebten doch zutiefst erschüttern, ihn im Innersten treffen! Oder hatte Olivier sich entschlossen, es ihm gleichzutun und über jenen Fehltritt, wenn nicht lauthals, so doch bei sich im Stillen zu lachen?
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