Kapitel Wohlwollen
Verflucht, verflucht, verflucht, das war nicht wahr! Das war ein Alptraum! Athos verhaftet, Tréville, der ihnen zürnte, ja mehr noch, der sie der Insubordination anklagte, und alles, alles war allein seine Schuld. D´Artagnan lief blind durch die gerade erwachende Stadt und die wohlbekannten Straßen, die so oft durchquerten Plätze, die Gänge des Louvre schienen fremd, feindselig fast. Als er du Parcs Posten einnahm, kam er sich vor, als maße er sich einen Dienst an, der ihm nicht zustand, als gehöre er nicht hierher, als käme gleich einer, der ihn seines Platzes verweise. Wenigstens hatte du Parc nichts wissen wollen, er hatte ihn zwar komisch angesehen, aber sich sogleich getrollt, vermutlich froh über die frühe Ablösung. Nun stand er hier und hatte nichts anderes zu tun, als den Vormittag Revue passieren zu lassen, als sich selbst die bittersten Vorwürfe zu machen und sich die möglichen Lösungen der vertrackten Situation auszumalen. Die schlimmste Variante endete mit einer Hinrichtung, wobei er sich selbst ermahnte, nicht zu übertreiben. Was sie getan hatten, war allenfalls eine Anmaßung, aber in keinem Fall ein Verbrechen. Und dennoch … verflucht, dreimal verflucht. Athos konnte so stur sein. Schieb es nicht auf ihn, du hast ihn da reingeritten, jetzt sieh zu, wie du ihn da rausbekommst. Vielleicht sollte er sich dem König zu Füßen werfen? Ihn um Verzeihung bitten und erklären, dass all dies nur seiner unglaublichen Naivität geschuldet war? Aber würde er ihm auch glauben? Würde das nicht alles nur verschlimmern? Er stand ja gerade vor den Gemächern seiner Majestät, vielleicht könnte er mal vorsichtig klopfen? Was bildest du dir eigentlich ein? Meinst du, der König hat nichts anderes zu tun? Willst du in der Bastille enden? Aber verflucht, es war ja keine böse Absicht gewesen. Und Tréville schien nicht bereit, ihnen Gehör zu schenken … im Gegenteil. Das Beste, was du tun kannst, ist deinen Dienst punktgenau zu erfüllen. Darauf kommt es jetzt an, erfülle deine Pflicht und alles wird sich geben. Vielleicht. Hoffentlich. Eine Tür wurde geöffnet, Sporen klangen auf dem Parkett, der Gascogner nahm Haltung an und sah gespannt auf den Besucher, der von einem vorauseilenden Diener angekündigt wurde. Der Ankömmling widmete ihm jedoch keinen Blick, kalt ging er an ihm vorbei, als der Diener die Tür öffnete und den Hauptmann der Musketiere ankündigte.
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