Bazin von Aramis
Durchschnittliche Wertung: 5, basierend auf 38 BewertungenKapitel Rückkehr
Paris, anno 1649
Wasser! Schon wieder nichts als Wasser! Verdammt, ich konnte es nicht mehr ertragen! Es hatte zu Paris offensichtlich ein Unwetter gegeben, die Seine war über die Ufer getreten, Plätze und Straßen heillos überflutet, und das erzbischöfliche Palais erhob sich nun in einem wahren See, der nur mittels eines Bootes passierbar war. Eine Vielzahl von Barken, von mysteriösem Dunkel überschattet oder auch hell erleuchtet, bahnte sich ihren Weg durchs Hochwasser, und man hätte bei ihrem Anblick tatsächlich meinen können, sich nicht in Paris zu befinden sondern in Venedig.
Auch Athos und ich mussten uns eines solchen Verkehrsmittels bedienen, wenn wir zum erzbischöflichen Palast gelangen wollten, und wahrlich, ich stieg mit so heftigem Widerwillen ins Boot, wie ich ihn noch nie verspürt hatte. Morbleu, war`s denn nicht genug damit, dass wir erst vor kurzem in einer solchen Nussschale übers offene Meer trieben, auf engstem Raum zusammengepfercht und ohne Lebensmittel, wie wir vorerst glaubten? Und Porthos`natürlich nicht ernstgemeinter Vorschlag, seinen treuen Diener Mousqueton als den Wohlgenährtesten von uns zu opfern, damit wir nicht Hungers zu sterben brauchten, entlockte mir absolut kein Lachen! Mais Dieu merci, Mousqueton entdeckte glücklich die verborgenen Vorräte, die das Boot geladen hatte, Brot, Pökelfleisch und mehr als ein Dutzend Flaschen Wein, und somit waren wir, zumindest fürs erste, vorm Hungertod gerettet. Mon Dieu! Nicht auszudenken, was geschehen wäre, hätte uns der Kapitän jener kleinen holländischen Fleute nach dieser eisigen, schaudernd vor Kälte verbrachten Nacht nicht hilfsbereit an Bord genommen und uns sicher nach Boulogne gebracht!
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