Bazin von Aramis
Durchschnittliche Wertung: 5, basierend auf 38 BewertungenKapitel Lokalaugenschein
„Na, mon ami? Ausgeschlafen?“, brummte eine tiefe Stimme mir ins Ohr – ich blinzelte, noch nicht ganz Herr über meine Sinne, holte tief Atem und rieb mir unter leisem Seufzen die Augen. „In der Tat, mon cher Porthos!“, murmelte ich rau und richtete mich in den Kissen auf, „ich hab geschlafen wie ein Stein! - Mon cher Athos, habt Dank für Eure Großzügigkeit und Euer weiches Bett!“
Meine beiden Gefährten lächelten wohlwollend, angesichts meiner Folgsamkeit, was die Wahl meines Schlaflagers betraf, und so schlug ich die Decken zurück und schwang die Beine aus dem Bett. Ich fühlte mich in der Tat erfrischt und ausgeruht, der mehrstündige Schlaf hatte mein nervöses Gemüt spürbar beruhigt, und ich hielt mich nun für genügend gestärkt, um dem Verhängnis, das über mir hing, offen ins Auge zu blicken. „Nun denn, mes amis,“ begann ich also entschlossen, während ich mir die Hosen überstreifte und in meine Stiefel fuhr, „zum Dank für Eure so gastfreundliche Hilfe werde ich Euch den Grund meiner Flucht nicht mehr länger vorenthalten! Wisst, in Madame Péronnes Haus, direkt über meiner Wohnung, logiert ein neuer Mieter - ein Musiker aus Italien, um genau zu sein. Und der trieb mich heute morgen, als ich vom Wachdienst nach Hause kam, mit seiner Musik wahrhaftig zur Verzweiflung! Ich sage Euch, es ist einfach furchtbar, wenn man schlafen will, und es dringen einem andauernd das hartnäckige Geklimper eines clavecins oder das lautstarke Winseln einer Violine ins Ohr!“
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