Belle Aventure von Silvia
Durchschnittliche Wertung: 5, basierend auf 50 BewertungenKapitel In England
Nur wenige Tage nach seinem Aufbruch aus Paris erreichte Athos das englische Festland. Er war sehr zügig gereist – nicht nur, weil er Monsieur de Trévilles Auftrag schnell und zuverlässig erledigen wollte, sondern auch, weil er bereits wenige Meilen hinter Paris durch einen Boten erfahren hatte, daß sein Bruder aus dem Gefängnis von Fontainebleau geflohen war. Diese Nachricht hatte sehr gemischte Gefühle in ihm wachgerufen – einerseits fühlte er eine gewisse Erleichterung, daß sein Bruder, den er einst sehr geschätzt hatte, nicht hingerichtet wurde; andererseits fürchtete er, nun, da Olivier wieder frei war, einen erneuten Anschlag auf sein Leben. Welchen Grund auch immer sein Bruder für seine Tat gehabt hatte, er hatte ihn sicherlich immer noch, da er gewiß erfahren hatte, daß sein erster Mordversuch gescheitert war. Aus diesem Grund hatte Athos sich beeilt, Frankreich zu verlassen und nach England zu gelangen, hatte aber dennoch darauf geachtet, sich nicht durch zu lange Tagesetappen zu überanstrengen, denn er wußte, daß er immer noch nicht seine alte Kraft wiedererlangt hatte. Doch als er erst einmal den Fuß auf englischen Boden gesetzt hatte, fühlte er sich sicherer – hier würde ihn sein Bruder so schnell nicht finden, falls er tatsächlich beabsichtigte, ihn erneut anzugreifen.
Weitere zwei Tage später erreichte er frisch und ausgeruht London, wo er den Brief an den englischen König ablieferte, bevor er nach einer Nacht Pause in Richtung Suffolk aufbrach. Er war sehr ungeduldig, Claire wiederzusehen und sie mit seinem Besuch zu überraschen, freute sich aber auch sehr auf das Wiedersehen mit dem Earl of Chelsworth, der während der zwei Jahre, die er als Junker in seinem Haus verbracht hatte, sehr gut zu ihm gewesen war. Der Graf war so etwas wie ein Vater für ihn, und Athos erhoffte sich von ihm Rat in Bezug auf seinen Bruder. Er konnte nicht für immer vor ihm davonlaufen, er mußte sich dem Problem stellen und herausfinden, was es mit diesem Anschlag auf sich gehabt hatte… Doch hier, in England, war er nun erst einmal frei von seinem Bruder und beinahe auch frei von seiner Vergangenheit, denn hier gab es nichts, was er damit verband.
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