Brisez les chaînes von kaloubet
Durchschnittliche Wertung: 5, basierend auf 85 BewertungenKapitel Maladie et un plan
Sein Kopf schmerzte unerträglich und ihm war heiß, so heiß. Er hatte sich schon mehrmals übergeben müssen, aber da sein Magen leer war, kam nichts mehr außer Galle. Er kannte dieses Fieber schon, es kam regelmäßig wieder, ein ungebetener Gast, und er wusste, es würde noch schlimmer werden, bis seine Haut regelrecht glühte und er das Gefühl hatte in Kohlen zu stecken. Nichts half dagegen, die Kräuter, die ihm der Arzt der Mission gegeben hatte, hatten allenfalls seinen Durst bekämpft. Doch hier, in diesem Loch, gab es keinen Arzt und keine Kräuter, hier gab es nur das Leiden und Gott allein wusste wie sehr er litt. Sie bekamen kaum etwas zu essen, einen Schlag Brei in die hohlen Hände, auch das Wasser wurde so ausgeteilt und wer nicht schnell genug schlürfte, hatte Pech gehabt. Einmal am Tag wurden sie losgemacht und mussten sich in einem kleinen Innenhof aufstellen, dann schütteten ihre Gefängniswärter eimerweise Salzwasser über sie, um sie zu waschen. Auch die Steinbänke, auf denen sie angekettet waren, wurden so gesäubert und wenn sie dann wieder darauf festgemacht wurden, war alles nass, aber bei weitem nicht sauber. Doch er roch den Gestank kaum noch und auch die Tatsache, dass sie für alle körperlichen Verrichtungen an diese Bänke gefesselt waren, ließ ihn inzwischen kalt. Scham war hier fehl am Platz, sie waren keine Menschen mehr, sie waren Waren, bestenfalls Tiere, aber Tiere wären bei diesen Bedingungen wohl elendiglich krepiert. Mit das Schlimmste war für ihn gewesen, dass sie ihm die Haare geschoren hatten. Wie ein Schaf hatten sie ihn festgehalten, während einer der Gefängniswärter seine langen Haare mit einem Rasiermesser bis auf die Haut abrasierte. Er war den Tränen nahe gewesen, wollte ihnen aber nicht die Freude machen ihn weinen zu sehen. Doch diese Rasur demütigte ihn bis ins Mark, weit mehr noch als die Tatsache angekettet zu sein, es war, als hätten sie ihm mit den Haaren das letzte Zeichen seines Menschseins genommen. Und in der Nacht darauf hatte ihn das Fieber gepackt und seither nicht mehr losgelassen. Wie viel hielt ein Mensch nur aus? Aber nun war er wohl an den Rand dessen gelangt, was er ertragen konnte.
Nach der Anmeldung geht es weiter!
Dieses Kapitel und viele weitere sind verfügbar für Mitglieder. Jetzt anmelden!
Noch kein Account? Jetzt registrieren!