Kapitel Dämon
Der kleine Gebetsraum des Hôtel der Tréville lag im hellen Schein der Kerzen, Weihrauch schwebte in der Luft, wie zarter, duftender Schleier, und stieg sachte an die freskengezierte Decke. Ein goldenes Kruzifix leuchtete auf dem Hausaltar, vorm Bildnis Sankt Georgs, des himmlischen Schutzpatrons der Ritter und Soldaten, und dem Heiligen zu Füßen wand sich, vom blitzenden Stahl seiner Lanze durchbohrt, der geflügelte höllische Drache -
Sie war klein, diese Kapelle, in einem Seitenflügel des Hauses gelegen und nach Bekunden Trévilles vor allem von dessen Frau gewünscht worden. Ihm selbst hätten die öffentlichen Kirchen bei Weitem ausgereicht, aber seine Frau hatte ihn mit dem Argument überzeugt, dass sie so für sein Seelenheil beten und Messen lesen lassen konnte, wann es sie danach verlange, was den Besuch der öffentlichen Messen auf die wichtigsten Feste des Jahres beschränkte. Tréville, kein großer Kirchgänger vor dem Herrn, hatte zugeben müssen, dass das ein überaus überzeugendes Argument sei und hatte der Einrichtung des heiligen Raumes zugestimmt. Nun stand er mit d´Artagnan und Porthos vor der Türe der kleinen Kapelle, in die gerade Aramis und Athos verschwunden waren, und harrte der Ankunft des Kardinals.
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