Kapitel Götter
Sein Pferd stolperte über Ranken und Wurzeln, der Weg wurde uneben, schmal, fast ein Wildpfad, das Mondlicht blitzte nur hie und da durch das dichte Laub, nicht genug, um den Boden zu erkennen, und tiefe Äste drohten ihn aus dem Sattel zu heben, zumal er sie im Dunkel kaum sah. Resigniert parierte er zum Halten durch und stieg ab, sollte er weiter gehen? Diesem fast schon undurchdringlichen Weg folgen? War Aramis hier entlanggeritten? Verzweiflung drohte ihn zu ergreifen, wenn er sich verritten hatte, wenn er umkehren musste, wäre es lange Tag, bevor er seinen Gefährten fand. Wenn er ihn denn fand … verflucht, dreimal verflucht, sein Bein schmerzte nach dem langen Ritt, und er verharrte einen kurzen Moment, horchte in die Dunkelheit, da hob sein Pferd den Kopf, die Ohren gespitzt und ließ ein leises Wiehern hören. Von vorne kam eine Antwort, worauf sein Hengst erneut wieherte, lauter jetzt. Wieder das Wiehern, da war ein Pferd! Sein Rappe drängte nach vorn, er hob die Hand, ließ ihn hinter sich gehen, sie kämpften sich durch den schmalen, bewachsenen Pfad, wieder wieherte es von vorn, aber näher jetzt, viel näher, und plötzlich weitete sich der Bewuchs, keine Bäume mehr, nur noch Büsche, auch den Boden konnte er im Licht des Mondes wieder erkennen, da und dort glänzte es feucht auf – der Sumpf! Ein Stampfen, ein Schnauben, da stand Aramis´ Fuchs, an einen Ast gebunden, und sah seinem vierbeinigen Kompagnon freudig entgegen. Athos überlegte nicht lange und schlang die Zügel seines Hengstes um einen Ast in der Nähe, dann blickte er sich um. Und nun? Um ihn herum glänzte es silbrig, unter seinen Füßen schmatzte das Moor, wohin sollte er sich nun wenden?
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