Kapitel Sonne
„Draußen ist es noch hell!“ Athos schüttelte den Kopf und betrachtete den kleinen Lichtstreifen, der zwischen den dicht zugezogenen Vorhängen hindurchschimmerte. Er saß in einem Sessel, weit entfernt von dieser unliebsamen Lichtquelle, und sah zu Aramis auf, der in voller Bewaffnung und mit der casaque angetan vor ihm stand. „Könnt Ihr Tréville nicht ausrichten, ich käme später?“
„Ich weiß nicht, mon ami, ob es in Eurer Lage ratsam ist, den Herrn Hauptmann warten zu lassen.“, gab Aramis stirnrunzelnd zurück, während er ans Fenster trat und prüfend durch den Gardinenspalt spähte. „Die Sonne sinkt bereits, ihre Kraft geht zur Neige, und die abendliche Dämmerung bricht herein. Glaubt Ihr nicht, dass Ihr Euch im dunklen Schatten der Häuser nun unbeschadet hinaus auf die Gasse wagen könnt?“
„Irgendetwas in mir schreit nein“, gab Athos zu und erhob sich, „doch habt Ihr Recht, ich darf nicht darauf hören. Es wäre zu verdächtig, und eines Tages muss ich mich wohl einmal zeigen. Sollte es schiefgehen, nun ja, so war es einfach meine Bestimmung.“ Er griff nach seinen Stiefeln und zog sie an, dann griff er mit einem Grinsen zu casaque und Degengehänge: „Wenn ich verbrenne, so starb ich wenigstens in Ausführung meiner Pflicht.“
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