Conséquences von kaloubet
Durchschnittliche Wertung: 5, basierend auf 27 BewertungenKapitel Confidences I
Er hatte den Weg von Paris nach Blois in nur achtzehn Stunden hinter sich gebracht, hatte sich kaum einen Halt erlaubt um das Pferd zu wechseln, hatte nichts gegessen und war fast die ganze Strecke im Galopp geritten. Aber nun, als sich das Tor zum Anwesen seines Vaters öffnete, als Blaisois ihn erfreut begrüßte, verlangsamte er den Schritt seines Pferdes. Er war aufgebrochen ohne nachzudenken, ohne sich einen Plan zurechtzulegen, getrieben nur von der Überzeugung, dass er nun Louise heiraten musste und dass sein Vater einwilligen würde. Doch nun, als er das Anwesen vor sich sah, die beiden Türmchen, um die Tauben kreisten, die Allee aus Lindenbäumen, nun verließ ihn die wütende Sicherheit im Recht zu sein, die er bis jetzt verspürt hatte. Er hatte bisher bei allen wichtigen Fragen seinen Vater um Rat gefragt, nicht, weil er sich nicht selbst hätte entscheiden können, nein, weil ihm der Rat seines Vaters teuer war, weil die Tatsache, dass er ihn um Rat fragte, zeigte, wie viel er ihm bedeutete. Und nun hatte er sich über seinen Rat hinweggesetzt. Hatte seinen Wunsch ignoriert. Denn sein Vater war gegen seine Verbindung mit Louise, hatte sie schon immer wenig wohlwollend betrachtet und ihm in ihrer letzten Unterredung sogar gesagt, dass er nicht an die Liebe der Dame glaubte. Nun, sie hatte ihm bewiesen, dass sie ihn liebte. Aber wie sollte er seinen Vater davon überzeugen? Ihm einfach alles gestehen? Raoul spürte, wie ihm bei dem Gedanken Röte ins Gesicht stieg. Diese Art von Unterhaltung hatte er mit seinem Vater noch nie geführt. Nein, er würde einfach auf seinem Wunsch beharren, Louise zur Frau zu nehmen. Der Comte liebte ihn, das wusste er, und weil er ihn liebte, würde er schließlich einwilligen. Und wenn er nicht einwilligte, nun denn, dann würde er das erste Mal in seinem Leben eine Entscheidung gegen den Willen seines Vaters treffen.
Mit diesem Entschluss war er schließlich bis zu der großen, breiten Treppe gelangt, an deren unterster Stufe schon der Stallbursche wartete um ihm sein Pferd abzunehmen. Er stieg ab, ging ins Schloss und winkte einem Diener ab, der ihn anmelden wollte. Dann, zwei Stufen auf einmal nehmend, rannte er nach oben, in das Arbeitszimmer seines Vaters. Er hatte richtig vermutet, sein Vater saß an seinem Schreibtisch und schrieb, einen Brief vermutlich. Beim Geräusch der Tür sah er auf und es erwärmte Raoul das Herz, als er das freudige Lächeln sah, das das Gesicht des Comte bei seinem Anblick erhellte – gleichzeitig spürte er jedoch den Anflug eines schlechten Gewissens. Mit zwei Schritten war er bei seinem Vater und schloss ihn in die Arme, so fest, als wolle er im Voraus um Verzeihung bitten. „Parbleu, Raoul, ich hatte Euch nicht erwartet.“, erklärte Athos, als er wieder etwas Luft bekam. Dann sah er seinen Sohn an, sah sein von dem wilden Ritt erhitztes Gesicht und wies auf ein Kanapee, das auf der anderen Zimmerseite stand. „Setzt Euch. Ich lasse etwas zu trinken und zu essen hochbringen.“
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