Das Hauswesen der Musketiere von Silvia und kaloubet
Durchschnittliche Wertung: 5, basierend auf 48 BewertungenKapitel Badefreuden
Es war spät an einem Abend im Oktober, die Dämmerung hatte schon lange begonnen, die wachhabenden Musketiere standen schon seit mehreren Stunden an ihren Plätzen und hatten nur noch einen Gedanken: Daß die Wache bald zu Ende sein möge.
Aramis hüllte sich enger in seinen warmen Mantel und sah d’Artagnan an. "Wie lange müssen wir hier noch ausharren, mein Freund?"
"Oh, nicht mehr so lange, die Ablösung wird gegen neun Uhr da sein. Habt Ihr auch einen solchen Hunger?"
"Das fragt Ihr noch?" mischte sich Porthos ein, der einzige der drei Freunde, der nicht so sehr unter der Kälte litt. "Ich könnte einen ganzen Hammel verspeisen."
"Meine Freunde", meinte Aramis mit vor Kälte klappernden Zähnen, "Athos hat mir gestern erzählt, er habe im Spiel eine kleine Summe gewonnen und davon guten Anjouwein gekauft. Der Glückliche hat heute Abend keine Wache. Was haltet Ihr von der Idee, nachher bei ihm vorbei zu schauen?"
Porthos nickte zustimmend. "Ein sehr guter Gedanke, Aramis! Ich wette, sein Geld reicht auch noch für etwas gutes zu essen - und er wird es warm haben, Grimaud hat sicher Feuer gemacht."
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Kapitel Zuviel Wasser versäuert den Wein
Es tropfte. Unablässig. Athos hatte es aufgegeben, die stetig herunterfallenden Tropfen zählen, geschweige denn die undichte Stelle flicken zu wollen. Angesichts der nur notdürftig gestopften anderen Löcher im Zeltdach erschien es ihm wie vergebliche Liebesmüh. Der Musketier lag, eingewickelt in seinen Mantel und eine dünne Decke, die ihn aber kaum vor der Kälte und der Nässe schützten, auf seinem schmalen Feldbett, in einem undichten Zelt, dessen Boden sich längst in zähen Schlamm verwandelt hatte. Doch das galt im Grunde für das gesamte Feldlager vor La Rochelle, ja, vermutlich für die ganze Provinz, wenn nicht für ganz Frankreich. Seit fünf Tagen regnete es ohne Unterlaß, so, als wolle der Himmel höchstselbst ihnen die Belagerung der hugenottischen Festung verleiden.
Athos hatte bis vor einer halben Stunde in den Gräben vor einer Bastion Wache gehabt und es war zu einigen kleineren, aber kräftezehrenden Scharmützeln mit den Verteidigern von La Rochelle gekommen. Froh, endlich etwas ausruhen zu können, war er danach in das Zelt, das er mit seinen drei Freunden teilte, zurückgekehrt, nur, um d’Artagnan, Porthos und Aramis mißmutig auf ein neues Loch im Zeltdach starrend anzutreffen.
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Kapitel Eine Fechtstunde
Switsch, switsch, switsch, das Geräusch erfüllte das Zelt nun schon seit fast zwei Stunden, ab und zu unterbrochen von lautem Gluckern, wenn Porthos sich ein neues Glas Wein einschenkte und es dann prustend austrank. Zum Abschluß ließ er seine Zunge schnalzend gegen seinen Gaumen prallen, dann ging es wieder los: switsch, switsch, switsch, dann ein Klirren von Metall.
Seine drei Kameraden hatten, im Gegensatz zu ihm, diese Nacht Dienst in den vorderen Gräben geschoben und lagen müde auf den Pritschen. Switsch, switsch. „Parbleu, Porthos, könnt Ihr Eure Waffen nicht ein andermal polieren?“ rief schließlich d’Artagnan wutentbrannt, der seit genau zwei Stunden versuchte Schlaf zu finden. „Das sind nicht nur meine Waffen, die ich hier putze, mein Lieber,“ antwortete Porthos gelassen. „Heute Nachmittag ist Inspektion, habt Ihr das vergessen? Ihr kennt die Argusaugen von Tréville.“
„Teufel!“ fluchte d’Artagnan und richtete sich halb auf. „Das habe ich tatsächlich völlig vergessen. Adieu, Mittagsschlaf... Meine Stiefel haben es dringend nötig, geputzt zu werden, ebenso, wie mein Waffenrock eine Bürste benötigen würde... Heda, Planchet!“ Athos hob müde den Kopf. „D'Artagnan, lehrt Euren Diener die Zeichensprache - dann könnten Aramis und ich weiterschlafen... oder es zumindest versuchen. Was ist schon eine Inspektion...“
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Kapitel Nächtliche Mißverständnisse
Der Regen hatte wieder eingesetzt und prasselte stetig und gleichförmig auf die geschundene Erde vor der Stadt La Rochelle, als ob der Himmel ein Einsehen hätte und mit den Belagerten weinen würde. Der Krieg war zu einem Ausharren im Matsch geworden, Matsch, den Gräben durchzogen, die sich mit jedem Regenguß weiter füllten und in denen die Soldaten Stunden marternder Qual verbrachten, Stunden, in denen die Aufmerksamkeit nicht nachlassen durfte, obwohl der Körper müde war, obwohl das Wasser bis über die Stiefel stand, in sie eindrang, die Beine langsam im kalten Matsch einsanken, bis man sich kaum noch bewegen konnte. Von der See her blies zudem seit mehreren Tagen ein kalter, schneidender, salzgetränkter Wind, der messerscharf auf der Haut brannte und erbarmungslos an den Kleidern zerrte, bis auch sie feucht und salzstarr waren.
Der Wachdienst in den Gräben war deswegen auf ein Mindestmaß reduziert worden, er betrug normalerweise höchstens zwei, drei Stunden, dann wurden die Soldaten abgelöst. Außer, sie hatten sich Strafdienst eingehandelt.
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Kapitel Küchendienst
Porthos hatte die Arme verschränkt und musterte das Häufchen Elend von einem heftig erkälteten und darum nutzlosen Diener vor ihm ungnädig. „Und wie stellst du dir das nun vor, Mousqueton?“ schimpfte er. „In drei Stunden kommen meine Freunde, ich habe sie zu einem Nikolaus-Schmaus eingeladen – und niemanden, der diesen Schmaus zubereitet!“ Er raufte sich die Haare und wanderte vor Mousqueton, der mit roter Nase und blassem Gesicht im Bett lag, auf und ab.
„Herr“, schniefte der Diener, „helft mir, mich aufzurichten, ich will’s schon versuchen.“ Ein lautes Schnauben unterbrach seine Bemühungen, sich zumindest in eine sitzende Stellung hochzuarbeiten. „Du hältst dich ja nicht einmal auf den Beinen, wie willst du da ein dreigängiges Menü vorbereiten? Für das wir überdies schon alles besorgt haben, die ganzen Sachen werden verderben. Und das alles wegen dir und deiner Liebsten.“
Ein Stöhnen unterbrach ihn, aber Porthos achtete nicht darauf. „Sag jetzt nichts, glaub mir, ich habe euch gesehen, vor drei Tagen. Die Soubrette war damals schon erkältet, und nun haben wir das am Hals. Ich sag ja nichts, du kannst in deiner freien Zeit machen, was du willst, aber bitte, wenn du Dienst hast, hast du Dienst. Habe ich mich jemals wegen einer Erkältung gedrückt?“
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