Das Urteil des Paris von Aramis
Durchschnittliche Wertung: 5, basierend auf 43 BewertungenKapitel In Paris
„Oh!“, entfuhr es Bazin, als er frühabends auf mein Klopfen hin die Türe seiner Pariser Küsterwohnung öffnete, „bitte verzeiht, Monsieur l`abbé, aber ich hatte Euch nicht so bald zurückerwartet! Oh, Pardon, ich sehe eben, Ihr seid nicht alleine! Meine verehrten Herren, bitte tretet ein! Hattet Ihr eine gute Reise?“
„Einigermaßen.“, erwiderte ich seufzend und nahm meinen Mantelsack mit Schwung von der Schulter, „mon cher Bazin, Ihr erinnert Euch gewiss noch an meinen Herrn Bruder?“
„An Monsieur Henri? Aber natürlich!“, beeilte sich mein Adlatus beflissen zu versichern und vollführte dabei eine ehrerbietige, infolge seiner Korpulenz jedoch etwas groteske Verneigung. „Monsieur le chevalier, empfangt meinen untertänigsten Gruß! Habt Ihr ebenfalls vor, hier zu logieren?“
„Jawohl.“, erwiderte mein Bruder mit leisem Lächeln. „Das heißt, falls Ihr nichts dagegen habt.“
„Oh, davor wird sich der Herr Küster fein hüten!“, erklärte ich süffisant und warf Bazin einen bedeutungsvollen Blick zu, „denn immerhin zahle ich ihm eine äußerst großzügige Miete! Und das noch dazu verlässlich und regelmäßig! Also keine Sorge, mon cher Henri, Ihr wohnt selbstverständlich hier bei mir! Paris ist bekanntlich ein teures Pflaster, und warum solltet Ihr horrende Wucherpreise für eine harte Pritsche in einer zwielichtigen Kaschemme bezahlen, wenn Ihr doch hier umsonst nächtigen könnt!“ Und mit diesen Worten stieß ich die Türe zu meinem geheimen Pariser appartement auf und ließ Henri ein großes, behaglich möbliertes Zimmer sehen, in dem unter anderem auch ein breites und äußerst bequemes Himmelbett stand.
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