Der Pariser Totentanz von Silvia
Durchschnittliche Wertung: 5, basierend auf 6 BewertungenKapitel Prolog
Niemand wunderte sich sehr darüber, als man im Faubourg St.-Germain einen Bettler ermordet auffand. Auch die Tatsache, daß nur kurze Zeit später aus der Gegend um die Weinberge des Montmartre die Ermordung eines Einsiedlers gemeldet wurde, kümmerte die Pariser nicht sonderlich. Nicht einmal der seltsame Umstand, daß bei beiden Toten ein Zettel mit einer merkwürdigen Inschrift gefunden wurde, vermochte irgend einen Menschen, der davon hörte, erschüttern. Morde passierten doch heutzutage beinahe täglich… Dafür sorgten schon die verschiedenen Garden… Was scherte es da einen braven Pariser Bürger, wenn ein Bettler und ein Einsiedler umgebracht wurden? Irgend jemand, der sich wichtig machen wollte, hatte die Tat begangen, und um noch ein wenig geheimnisvoller zu erscheinen, hatte er die Zettel bei den Toten zurückgelassen. Auf die gleiche Weise erklärten sich die meisten Pariser die beiden Toten, die nur wenige Tage später gefunden wurden. Ein einfacher Bauer, niemand kannte ihn, der seine Waren in der Stadt hatte verkaufen wollen und ein kleiner Pfarrer aus der Rue Monconseil waren die Opfer gewesen. Auch diesmal waren Zettel mit geheimnisvollen Versen neben den Toten gefunden worden. Die Stadtwache kümmerte die Sache nicht weiter, sie hatte so viel zu tun, daß vier Tote, die niemanden groß interessiert hatten, es nicht wert waren, in dieser Sache Ermittlungen anzustellen. Doch nicht alle Pariser blieben so gleichgültig. Einer war auf die merkwürdige Häufung ungeklärter Todesfälle mit ähnlichen Begleitumständen aufmerksam geworden. Es gehörte gewissermaßen zu seinem Beruf, hinter einer scheinbar bedeutungslosen Angelegenheit mehr zu vermuten – und hinter dieser Geschichte schien weit mehr zu stecken als es für die meisten Pariser den Anschein hatte.
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