Der unbekannte Fechter von Graf Rochefort
Durchschnittliche Wertung: 4.5, basierend auf 4 BewertungenKapitel Der unbekannte Fechter
Kaum vier Tage nach dem Frühstück in der Bastion Saint- Gervais, inmitten des Krieges, speisten die vier Freunde, Athos, Porthos, Aramis und D’Artagnan, in der Gaststätte zum Spitzkopf. Alle vier waren in Aufregung, denn sie hatten erst vor ein paar Tagen Planchet und Bazin als geheime Briefboten nach England und nach Tours geschickt und wussten nicht was passieren würde. Athos hatte seine Kaltblütigkeit und wollte sich gerade beschweren, dass der Wirt ihm nur zwei billige Flaschen vom Anjou-Wein und nicht zwei Champagner in den Frühstückskorb eingesteckt hatte. Als plötzlich ein in schwarz gekleideter Mann zum Wirt trat, seine Zeche bezahlte und auf den Hof trat um sein Pferd satteln zu lassen. Athos wollte nun endlich seinem Unmut Luft verschaffen und begab sich zum Wirt. Doch dieser ahnte sehr wohl, was Athos von ihm wollte und schlich gerade davon, als ihn der Musketier ansprach und ihn in ein Gespräch verwickelte. Der Wirt beteuerte, dass er nur die Flaschen als Folge eines Missgeschickes vertauscht habe. Doch Athos lies sich von diesen Worten nicht abspeisen und beschwerte sich weiter, bis der Wirt, dem die Klagen langsam zu Kopf gestiegen waren, nachgab und ihm eine andere Flasche zum Geschenk machen wollte. Athos hatte nun sein Ziel erreicht und forderte eine edle und teure Marke, von der er gehört hatte, dass sie den anderen Musketieren schon vorzüglich gemundet hatte. Doch der Wirt mein mit hämischen Grinsen auf den Lippen, dass er gerade die Letzte Flasche an den schwarzen Edelmann verkauft hatte, wobei er natürlich berechnete das Athos nun mit einem billigeren Tropfen vorlieb nehmen müsse. Aber der Wirt hatte sich getäuscht, denn Athos forderte vom Wirt das Geld um die Flasche zurückzukaufen. Mit schwerem Herzen gab er Athos das Geld, wusste er doch, dass mit einem Musketier, im Zusammenhang mit Wein, nicht zu spassen war. Athos eilte dem unbekannten Mann hinterher, der gerade auf einen eleganten Spanier aufsitzen wollte, dessen schwarzes Fell im Sonnenschein nur so strahlte. Athos wollte dem Wirt keine Rechenschaft schuldig bleiben und die Flasche des teuren Weines in seinen Besitz bringen. So rief er über den Hof herüber zum Edelmann: “ Entschuldigen sie mein Herr!, könnte ich sich nicht kurz um einen Augenblick bitten?“ Doch der Gefragte lies sich nichts anmerken und sass auf und wollte gerade lospreschen, als ihm Athos die Zügel festhielt und ihn stoppte. Der Musketier wiederholte die Bitte, doch der in schwarz gekleidete Mann schwieg noch immer. Athos musterte das Gesicht des Unbekannten und sah einen Mann, um die Dreissig, mit weichen Gesichtszügen, einem braunen Schnauz und kastanienbraunen Haar, das am Hals zusammengebunden war. Doch irgendetwas störte ihn an der Erscheinung des Unbekannten. Aber was es war fand er nicht heraus. Doch der Mann wollte sich jetzt nicht weiter aufhalten lassen und gab seinem schwarzen Hengst die Sporen, als gerade Porthos, Aramis, und D’Artagnan in den Hof traten. Aber Athos hatte die Zügel fest im Griff und lies nicht locker. Athos war erzürnt über das ungebührliche Verhalten des Edelmannes und füllte sich in seiner Ehre verletzt. Mit einem Mal hatte Athos den Degen gezogen und wollte ihn gerade an die Kehle des Mannes heften um ihn zu einem Duell zu zwingen, doch er hatte den fremden Reiter unterschätzt, der hatte nämlich die Gefahr erkannt, seinen Degen blitzschnell gezogen, und den Degen von Athos pariert. Athos entzückt über das Können seines Feindes, lies die Zügel los und begab sich in Position, währenddessen der Fremde graziös vom Pferd stieg und sich bereit machte. Der Musketier stellte sich vor, doch sein berühmter Name gab dem Fremden keinen Anstoss zurückzuweichen. Das Duell begann, Athos hatte sein Können, doch der unbekannte Fechter war schnell und behände. Athos griff nun an und hatte seine Degenspitze schon fast im Leib des Gegners, als dieser sich rasch mitten im Kampf zur rechten Seite warf und Athos an der Schulter verletzte, aber der Musketier blühte jetzt erst richtig auf wechselte die Hand und griff gnadenlos an. Dies tat seine Wirkung den kurze Zeit später, hatte er den Fremden an der Seite Verwundet und Blut tropfte vom schwarzen Samtstoff, doch dies hielt den Fremden nicht auf, er kämpfte verbissen weiter, genauso wie Athos, doch Beide vom Blut der anderen angestachelt fochten weiter. Aber Athos hatte mehr Erfahrung und besiegte die Geschwindigkeit des Gegners, brachte ihm noch eine weitere Wund and der rechten Schulter bei. Vom Schmerz ergriffen passte der Unbekannte einen kurzen Moment nicht auf, doch dies wusste Athos zu nutzen, mit einem kräftigen Hieb schleuderte er den Degen des Gegners beiseite. Und hielt seine Klinge an dessen Kehle. Doch dieser sprach keine Worte der Aufgabe und der Entschuldigung, er hebte nur den Kopf, so dass die scharfe Klinge eine Wunde am Hals schnitt und schaute Athos mit Feuer in den Augen an. Athos wollte gerade dem Unbekannten als Strafe für die Uneinsicht das Leben auslöschen.
Als er Plötzlich in das Gesicht seines Feindes sah, der Schnauz der in vorher unbewusst gestört hatte, war verschwunden, die Haare hatten sich im Kampf gelöst und waren offen, so das er nicht mehr in das Antlitz seines Gegners blickte sondern in das seiner Gegnerin. Die Frau hatte ihre Augen vor dem, ihr nahenden Tod nicht geschlossen sondern sah Athos immer noch mit feurigen Augen an. Doch ihr Blut strömte über ihr Kleid und färbte den Boden rot.
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