Der Weinkeller zu Amiens und andere Prüfungen von kaloubet und Aramis
Durchschnittliche Wertung: 5, basierend auf 11 BewertungenKapitel Kapitel 4
Dort hatte Athos gerade nach der Weinkaraffe gegriffen und Aramis großzügig eingeschenkt. „Trinkt, mein Freund!“ Er hielt Aramis den Becher hin, „Ihr seht aus, als ob Ihr es brauchen könnt.“ Als es wieder klopfte und der Wirt mit den Hosen über dem Arm ins Zimmer kam, nickte er ihm zu. „Danke, guter Mann. Legt sie da über den Stuhl.“
„Sehr wohl, Monsieur!“ Der Wirt tat wie befohlen, zog bang den Kopf ein und verließ hastig das Zimmer. Mon Dieu, er kam sich tatsächlich vor wie unter feindlicher Besetzung! Oh, wollte Gott, dass diese schnellstens ein Ende fand!
Aramis sah stumm auf das dargebotene Weinglas in Athos` Hand nieder, und sein bleiches Antlitz verriet seinen inneren Zwiespalt. Doch alles Wehren nützte nichts, der Freund hatte es geschafft, ihn zutiefst zu verunsichern, ihn in seinen Grundsätzen wankend werden zu lassen! Und nun versuchte Athos, ihn darüber zu trösten, ehe er, Aramis, noch recht wusste, wie ihm geschah! Oh, wie schwach war er doch, und wie erbärmlich! Schon ein paar bloße Worte waren imstande, ihn im Innersten zu erschüttern! Jawohl, alles was er noch tun konnte, war, seine elende Scham darüber zu betäuben, ebenso wie den verfluchten Schmerz in seiner Schulter, der ihn nach wie vor peinigte und nicht von ihm weichen wollte. Sein Blick wurde hart, wortlos ergriff er das Weinglas und setzte es an die Lippen. Ihn schauderte plötzlich, einen Moment lang hielt er inne, doch dann holte er tief Atem, schloss krampfhaft die Augen und stürzte den Becher in einem Zug hinunter.
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