Jean-Francois d´Hiver hockte auf dem harten, kalten Boden und hielt den schlafenden Raoul in den Armen, während er düster vor sich hingrübelte. Diese maskierte Frau...wieso nur musste er jedes Mal, wenn er ihre melodische Stimme hörte an Plumpudding und Lavendel denken? Lavendel und Plumpudding...das erinnerte ihn an die ersten Jahre seiner Kindheit, die er bei einer französischen Amme auf einem Landgut an der englischen Küste verlebt hatte. Drei Mal war er dort von seiner Mutter besucht worden, immer zu Weihnachten.
An ihrem letzten gemeinsamen Heiligen Abend war er dreieinhalb Jahre alt gewesen und durfte auf ihrem Schoß sitzen, während sie ihn liebevoll mit Plumpudding fütterte, und manchmal hatte sie ihm mit ihrer schönen, sanften Stimme etwas vorgesungen. Ihr Parfüm hatte nach Lavendel geduftet, genau wie das der Maskierten. Sie war so schön gewesen, so gütig, so vollkommen, wie das Bildnis der Mutter Gottes in der Kapelle, in der die Amme immer mit ihm gebetet hatte. Drei Wochen hatte sie damals auf Blackmores Manor mit ihm verbracht, für ihn die schönsten Wochen seines Lebens, bis heute in seiner Erinnerung verklärt.
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