Kapitel Kapitel 18
„Halt!“ Das harsche Kommando, auf Französisch gebrüllt, ließ die Reisenden, die eben aus dem Hof der so angenehmen Herberge ritten, brüsk ihre Pferde zügeln. „Verflucht, Theophile, lernst du es nie? Du sollst Schritt halten, nicht zehn Fuß hinter den anderen hertrödeln. Was glaubst du, wofür du hier bist?“ Der Leutnant, der als einziger die Uniform eines Dragoners trug, warf den Reitern, in denen er wohl Offiziere vermutete, einen gequälten Blick zu. Vor ihm verhielten zehn Söldner, zerlumpt, aber bis an die Zähne bewaffnet, vermutlich neue Rekruten der in Metz einquartierten französischen Armee. „Die Hälfte versteht mich nicht, die andere stellt sich taub!“, schimpfte der Mann an Rochefort gewandt, „wie soll man da einen Krieg gewinnen, sagt mir das! Das einzige, was die interessiert, ist das Plündern! So“, schrie er seinen Männern zu, „wenn´s heißt Halt, dann ist das Halt! Kapiert? Marsch, und dass mir keiner mehr sonstwohin abdriftet. Ihr steht im Sold von Frankreich!“
Die kleine Truppe setzte sich in Bewegung, und kurz darauf lag die Straße wieder friedlich da. Ein Huhn gackerte und rannte über das Kopfsteinpflaster, hinter einer Mauer grunzten Schweine, und ein Bauer, der wohl abgewartet hatte, bis die Soldaten verschwunden waren, trieb einen Eselskarren aus seinem Hof.
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