Kapitel Kapitel 39
Kardinal Richelieu runzelte die Stirn und nahm sachte den Brief zur Hand, der soeben durch einen berittenen Eilboten gebracht worden war. Jawohl, es bestand kein Zweifel, das Siegel auf dem Umschlag zeigte das Wappen der Herzöge von Pfalz-Zweibrücken! Jenes deutschen Fürstentums, aus dem der Comte de Rochefort und seine drei Begleiter erst vor kurzem zurückgekehrt waren. Und wahrhaftig, was der Herr Stallmeister über diese Reise zu berichten wusste, war keine Kleinigkeit! Wären die Herren Athos, Porthos und Aramis nicht gewesen, schmachtete er wohl immer noch im Kerker dieses verkappten kaiserlichen Agenten und seiner heimlichen Helfershelfer! Oder noch schlimmer, man schleppte den Grafen bereits hinüber ins Habsburgerreich, um ihn in sicherer Entfernung zu internieren! Nicht auszudenken, welche desaströsen Folgen dies wohl hätte! Richelieu dachte und handelte als Politiker zwar streng pragmatisch und strikt nach den Regeln der Vernunft, doch den Mann, der als einziger sein uneingeschränktes Vertrauen besaß, wollte er um keinen Preis verlieren! Parbleu, es war ärgerlich genug, dass der Duc de la Feuillade vor Burg Kirkel überraschend das Zeitliche segnete und somit vor ihm, Richelieu, über seine dunklen Machenschaften kein persönliches Geständnis mehr ablegen konnte! Aber immerhin hatte Feuillade jenen jungen Gelehrten vom Orden der Societas Jesu vor seinem Hinscheiden noch klar und eindeutig entlastet und dessen unbescholtenen Ruf vor versammelter Zeugenschar zweifelsfrei wiederhergestellt!
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