Et que vive le roi von Silvia und kaloubet
Durchschnittliche Wertung: 5, basierend auf 19 BewertungenKapitel S'ensauvent qui peuvent
Zwei Tage verstrichen, in denen nichts passierte. Mordaunt kam nicht noch einmal zu ihnen herunter, nur eine Wache erschien einmal am Tag, um den beiden Gefangenen Wasser und etwas Brot zu bringen. Fleisch bekamen sie keines mehr, und sie wußten nicht, ob sie über diese Tatsache froh oder unglücklich sein sollten. Gleichgültig, wie roh und alt es gewesen war, es hatte ihnen Kraft gegeben, Kraft, die sie sehr dringend benötigen würden. Wenn sie Mordaunts Worten Glauben schenken durfte, hatte er etwas großes mit ihnen vor und beide Freunde waren sich einig, daß sie nicht unbedingt herausfinden wollten, was es war. Trotz der kargen Kost erholte sich Athos rasch – er schlief tagsüber nun kaum noch und nutzte die Zeit, um trotz der niedrigen Decke, die ihnen nur ein gebücktes Stehen erlaubte, in der engen Zelle herumzugehen und wieder ein Gefühl für seine Beine zu bekommen. Aramis schloß sich ihm meist an, zum einen, um seinem Freund notfalls behilflich sein zu können und zum anderen, um sich selbst die Zeit zu vertreiben, die sich mit jedem Tag, der verstrich, länger zu dehnen schien. Wenn sie nicht damit beschäftigt waren, sich bei Kräften zu halten, saßen sie dicht beieinander – denn es wurde immer kälter – auf dem Boden der Zelle und unterhielten sich im Flüsterton.
In der Nacht des vierten Tages nach Mordaunts Besuch in ihrer Zelle schreckte Athos auf einmal hoch. Er hatte einen sehr leichten Schlaf und doch war es ungewöhnlich, daß er in der Nacht so plötzlich aufwachte, deswegen richtete er sich halb auf und lauschte in die Dunkelheit. Er hatte das Gefühl, daß sein Gehör in den letzten Wochen, die sie meist in halber oder völliger Finsternis gelebt hatten, geschärft worden war – und nun hörte er eindeutig draußen auf dem Gang leise Stimmen. Er konzentrierte sich, und es gelang ihm schließlich, einige Wortfetzen aufzuschnappen. Aramis zu wecken wagte er nicht, das hätte Geräusche gemacht und es mußte nun vollkommen still sein, damit er die beinahe im Flüsterton geführte Unterhaltung vor der Zelle belauschen konnte.
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