Kapitel Confession
Devil! Lord Winter seufzte vernehmlich, und auf seiner Stirn stand eine tiefe Falte, während er nach seinem Haushofmeister klingelte. „Meine verehrten Herren, my dear John, ich glaube, wir haben nun alle miteinander einen kräftigen Schluck nötig! Darf ich Euch ein Glas Whisky anbieten? Einen exzellenten Glendalough, Single Malt? Oder mögt Ihr lieber Wein?“
John Felton, Lord Winters Adjutant, dankte seinem Dienstgeber mit untertäniger Verneigung, doch die vier Musketiere, insbesondere Aramis, warfen einander prompt einen alarmierten Blick zu, und so beeilte sich Athos, im Namen seiner Freunde zu antworten:
„Oh, vielen Dank, Mylord! Äh, jawohl, ein Glas Wein wäre uns in der Tat höchst willkommen!“
„Very well, Messieurs! Nehmt doch bitte Platz!“ Lord Winter wies mit einladender Gebärde auf die bequeme Sitzgruppe vor dem imposanten Kamin, in dem bereits das abendliche Feuer hellauf brannte und behagliche Wärme verbreitete. Doch sein Schein vermochte die düstere Stimmung nicht zu vertreiben, und auch der edle Portwein, den der hochherrschaftliche Butler des Hauses den Freunden in kunstvoll geschliffenen Kristallgläsern eigenhändig kredenzte, vermochte trotz seiner wahrlich hervorragenden Qualität ihre trübe Laune nicht zu bessern. War man doch erfolglos quer durch die halbe Stadt gelaufen und hatte sämtliche Gasthöfe Southwarks unweit der berühmten London Bridge, die dafür bekannt waren, vorzugsweise Reisende vom Festland zu beherbergen, ohne jeden Erfolg abgeklappert! Nein, keine schöne blonde Dame war hier in diesen alles andere als wohlfeilen Gaststätten abgestiegen, nicht mal eine alte, hässliche Vettel, sondern bloß geschäftige Handelsreisende, ausländische Studenten auf Wanderschaft, neugierige Weltenbummler oder halbwüchsige Söhne aus reichem Haus, die unter der strengen Aufsicht ihres Herrn Hofmeisters eine Bildungsreise zu absolvieren hatten. Bloody Hell, so kam man nicht voran! Und wie man sah, mied Mylady offenbar die gängigen Beherbergungsbetriebe, um ihre Spur umso sicherer zu verwischen! Lord Winter setzte enerviert sein Whiskyglas an die Lippen und nahm einen gehörigen Schluck. Verdammt, es war Gefahr im Verzug, er musste seine Schwägerin schnellstens finden! Good Heavens, der Himmel allein mochte wissen, was diese Verbrecherin gerade trieb! Und er, Lord Winter, konnte erst dann erleichtert aufatmen, wenn er sie mit Hilfe seiner französischen Freunde und seines jungen Adjutanten endlich gefasst hatte!
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