Kapitel En route
Endlich. Sie fuhren.
Das gedämpfte Rumpeln der Wagenräder betäubte seine Sinne, in gleichförmiger Eintönigkeit, ließ ihn zum wiederholten Male einnicken, doch jede Unebenheit, jeder Stein auf der sich schier endlos dahinziehenden, von holprigen Fahrrinnen zerfurchten Landstraße weckte den Schmerz von neuem und riss ihn aus dem Schlaf, trotz der weichen Kissen und Decken, mit denen sein Diener ihn vor der Abfahrt noch versorgt hatte.
Lubin saß neben dem Kutscher auf dem Bock, bis an die Zähne bewaffnet in seinen Mantel gehüllt, und auch im Wageninneren hatte er Degen und Pistolen seines Herrn für diesen griffbereit postiert, des verfluchten jungen Kerls und seines ebenso rabiaten Dieners eingedenk, die ihn auf dem Weg zum Haus des Gouverneurs so schmählich gedemütigt und den Herrn Grafen beinah getötet hatten! Solch ein schändlicher Überfall aus heiterem Himmel sollte kein zweites Mal von Erfolg gekrönt sein, dies hatte er sich und seinem Herrn geschworen! Und so ließ Lubin vom Kutschbock aus seinen Blick grimmig rings umherschweifen, in gespannter Aufmerksamkeit und beständigem Argwohn, ob sich wohl zwischen den Bäumen jenes Wäldchens, durch das der Wagen eben fuhr, oder hinter den Mauern der einsamen, heruntergekommenen Kaschemme am Straßenrand gefährliche Wegelagerer verbergen mochten –
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