Fidèle et Fort von Silvia
Durchschnittliche Wertung: 5, basierend auf 2 BewertungenKapitel Kapitel
Unterdessen war René ohne auch nur einmal anzuhalten zu den Ställen gestürmt. Dort holte er seinen Hengst aus seinem Stand, sattelte und zäumte ihn eigenhändig unter den erstaunten Blicken der Pferdeknechte, schwang sich in den Sattel und galoppierte davon.
Auf den ersten Meilen ließ er seinem Pferd die Zügel, er brauchte das schnelle Tempo, um seine Gedanken zu klären und um die vielen neuen Eindrücke zu sortieren, die in der letzten Stunde über ihn hereingebrochen waren. Dennoch vermochte er keinen Gedanken klar zu fassen. Seine eben noch so geordnete – wenn auch langweilige – Zukunft war ebenso plötzlich hinweggefegt worden wie ein welkes Blatt, das ein Sturm davonblies. Woran war er nun? Woraus würde nun sein Leben bestehen? Was war seine Aufgabe, was sein Lebensziel? Diese und andere Gedanken schossen ihm wie Blitze durch den Kopf, während er in atemberaubendem Tempo über die Felder galoppierte.
Als René spürte, daß sein Hengst müde wurde, nahm er das Tempo zurück. Er war gerade an der Abzweigung zum Schloß Clermont angekommen. Aus Gewohnheit wollte er den Weg hinauf zu seinem Aussichtshügel nehmen, doch da fiel ihm ein, daß Clermont ja nun ihm gehörte und er es nicht mehr nur aus der Ferne zu bewundern brauchte. Er wendete sein Pferd und kehrte zur Abzweigung zurück, wo er den Weg zum Schloß nahm. Je näher er Clermont kam, desto langsamer ritt er. Schließlich verhielt er ganz, erhob sich ein wenig in den Steigbügeln und warf einen langen Blick auf das große Schloß, das er seine ganze Kindheit lang geliebt hatte, und das nun ihm gehörte. All das war für ihn so überwältigend, daß er noch immer nicht in der Lage war, einen vernünftigen Gedanken zu fassen.
Nach der Anmeldung geht es weiter!
Dieses Kapitel und viele weitere sind verfügbar für Mitglieder. Jetzt anmelden!
Noch kein Account? Jetzt registrieren!