Histoires de lettres von kaloubet und Aramis
Durchschnittliche Wertung: 5, basierend auf 11 BewertungenKapitel Réveil
Er hörte seinen Hund bellen, ausdauernd, so wie es Hunde tun, vor deren Augen eine Katze unerreichbar sitzt und sich mit lasziver Ausdauer und in der Gewissheit, in Sicherheit zu sein, die Pfoten leckt. Doch wenn er ihn so laut bellen hörte, dann musste er schon frei gelassen worden sein, denn die Nächte verbrachte er im Zwinger. Und wenn er frei gelassen worden war, dann war es schon lange nach sechs Uhr. Auch die anderen Geräusche im Haus deuteten darauf hin und nicht zuletzt die Sonne, die hell durch das Fenster schien, dessen Vorhänge sie gestern vergessen hatten zu schließen. Wie spät mochte es sein? Normalerweise stand er auf, wenn es Tag wurde, im Moment also gegen sechs Uhr, doch heute hatte er anscheinend verschlafen. Was verständlich war, wenn man bedachte, wann sie endlich eingeschlafen waren.
Er lächelte und streckte sich ein wenig unter der Decke, wohlig entspannt wie schon lange nicht mehr. Es war so schön gewesen, diese Nacht, sie waren zuerst übereinander hergefallen wie Verhungernde über einen Bissen Brot, hatten sich dann neu entdeckt, zärtlicher, liebkosender, hatten beide gemerkt, dass der, den sie in den Armen hielten, derselbe und doch ein ganz anderer war, dass sie beide älter, sanfter und ja, liebevoller geworden waren, herbstliches, warmes Feuer statt heißer, roter Feuersbrunst.
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