Kapitel Dienst
Vor der Tür traf Athos mit d´Oucques zusammen, der, einen Dienstplan in der Hand, gerade zu seinen Musketieren eilte. Er stoppte kurz, wies Athos an, die erste Wache an einer der Dienstbotentüren zu übernehmen, jetzt sofort, in Uniform und voller Bewaffnung, der König sei müde und begebe sich zur Ruhe. Athos salutierte und tat wie ihm befohlen, er fühlte sich zwar selbst wie gerädert nach dem langen Ritt, aber Dienst war Dienst. So holte er seine Waffen, zog die Kasacke über und postierte sich an der kleinen Tür, die auf einen langen, dunklen Saal führte, dessen Verwendung nicht eindeutig zu bestimmen war, da er keinerlei Mobiliar enthielt. Eines war sicher: Es würde eine lange und vermutlich langweilige Nacht werden, die ihm genug Muße lassen würde, über all die Dinge nachzudenken, die geschehen waren und noch geschehen würden, und er merkte, wie seine Gedanken, kaum dass er sich mehr oder weniger auf seinem Posten eingerichtet hatte, zu kreisen begannen, sie drehten sich, wie ein Strudel, immer wieder um die eine Frage: War es nicht möglich, Chalais zu Hilfe zu kommen? Herrgott, er war einer der ihren, ein Adliger, ein Graf, nicht ganz unschuldig, aber sicher nicht dessen schuldig, dessen man ihn anklagte. Er war nichts anderes, als ein Bauernopfer, einer, der nicht genügend Unterstützung hatte, der nicht hochgeboren genug war. Und dennoch: Wenn Richelieu ein Exempel mit ihm statuieren konnte wie mit einem einfachen Bauern, wie weit war es dann noch mit Frankreichs Adel?
Nach der Anmeldung geht es weiter!
Dieses Kapitel und viele weitere sind verfügbar für Mitglieder. Jetzt anmelden!
Noch kein Account? Jetzt registrieren!