Kapitel Urteil
Der bang erwartete zweite Tag des Prozesses gegen den Comte de Chalais war zu Ende gegangen, das gerichtliche Urteil nunmehr gefällt - die Richter hatten den Grafen des Hochverrats und versuchten Königsmords, also somit der lèse-majesté für schuldig befunden und angesichts jenes unerhörten Verbrechens ihr gesamtes Kontingent an juristischen Sanktionen erbarmungslos ausgeschöpft. Enthauptung, Vierteilung, Konfiskation aller Güter, Abholzung der herrschaftlichen Wälder und Aberkennung des Adelstitels sowohl für den Verurteilten wie für seine Nachkommen - so lautete das furchtbare Verdikt, das nun wie ein alles verheerender, vernichtender Sturm über den verzweifelten Angeklagten hereinbrach. Er hatte in seinem Prozess darum gerungen, sich von und aller Schuld reinzuwaschen, sah sich beim Verhör jedoch unverhofft in heillose Widersprüche verstrickt, und seine Aussagen erschienen seinen Richtern somit höchst dubios und keines Vertrauens würdig. Der Sturz des Grafen war damit vorgezeichnet, sein Untergang lag klar und zwingend auf der Hand, und dennoch fuhr die Bekanntgabe des Urteils hernieder wie gewaltiger Donnerschlag, der alles Leben unter sich zermalmte -
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