La veille de la bataille von Aramis
Durchschnittliche Wertung: 5, basierend auf 15 BewertungenKapitel À Noisy
Der kostbare hohe Spiegel im prunkvollen Goldrahmen erglänzte im warmen Widerschein der Kerzen und warf das Bild des Mannes, der sich in seinem samtgepolsterten Lehnstuhl niedergelassen hatte, funkelnd zurück. Die Nacht war bereits vorgerückt, alles ringsum lag in tiefster Ruhe, und nur das leise Sirren der Kerzenflammen erfüllte die Stille des geräumigen, in gediegener Pracht möblierten Gemachs.
Vier lebensgroße Gemälde zierten die damastbespannten Wände, vier geistliche Herren blickten, in Kriegsharnisch und roter Robe, en costume de bataille, auf den Bewohner dieses exquisiten Zimmers herab, das man mit seinem waffenstarrenden, martialischen ameublement für das Quartier eines Feldherrn hätte halten können, anstatt für die bescheidene Unterkunft eines Angehörigen der Kirche. Dieser hatte sich in seinen Stuhl zurückgelehnt, die wohlgeformten Beine in den hohen ledernen Stiefeln überschlagen, das Kinn in die schmale, langfingrige Hand gestützt, und betrachtete sein Spiegelbild, mit süffisantem Blick und maliziösem Lächeln -
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Kapitel À Bragelonne
Cependant toutes les rumeurs s` étaient éteintes successivement dans la maison; d`Artagnan avait entendu se fermer les portes et les volets; puis, après s`être répondu quelque temps les uns aux autres dans la campagne, les chiens s´étaient tus à leur tour; enfin, un rossignol perdu dans un massif d`arbres avait quelque temps égrené au milieu de la nuit ses gammes harmonieuses et s était endormi; il ne se faisait plus dans le château qu` un bruit de pas égal et monotone au-dessous de sa chambre; il supposait que c`était la chambre d`Athos.
- Il se promène et réfléchit, pensa d`Artagnan, mais à quoi? C`est ce qu` il est impossible de savoir.
Der holzgetäfelte, gediegen möblierte Raum unterhalb d`Artagnans Schlafgemach lag in tiefem Dunkel - nur eine einzige Kerze brannte auf dem großen Schreibtisch, mit steter, ruhiger Flamme, und warf einen hellen, warmen Lichtkreis.
Trotz der vorgerückten Nachtstunde und ganz im Gegensatz zu seinem Gast schien der kraftvolle, hochgewachsene Mann, der gemessenen Schrittes auf dem spiegelnden Parkett auf und ab wanderte, keine Müdigkeit zu verspüren. Im Gegenteil, die Ereignisse des Tages hatten ihn zutiefst aufgewühlt - war er doch gezwungen gewesen, wider seine Überzeugung, seine wahren Gedanken zu verbergen und in aller Vorsicht den Schein zu wahren. Oh, wie hatte das Wiedersehen mit d`Artagnan ihn im Innersten ergriffen! Wie hatte er, im ersten Impuls unbeschreiblicher Freude, den geliebten Freund ans Herz gedrückt! Und dieser ihn, mit Tränen in den Augen -
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Kapitel À Paris
Die Sonne war bereits untergegangen, kühle Abenddämmerung senkte sich über die Stadt. Das hohe Portal des ehrwürdigen Hôtel de Luynes öffnete sich, und eine Dame in eleganter Abendrobe, ihre immer noch jugendlich anmutende Gestalt in eine schwarzseidene Mantille gehüllt und das Antlitz hinter einer Halbmaske aus dunklem Samt verborgen, trat raschen Schrittes daraus hervor. Leichtfüßig eilte sie die steinernen Stufen der Freitreppe hinab, im Schein des Kerzenlichts, das aus der hell erleuchtenden Eingangshalle fiel, und bestieg die bereitstehende Karosse, deren Wagenschlag ein Lakai in hochherrschaftlicher Livree ehrerbietig für sie aufhielt.
„In die Rue des Tournelles! Vite!“
Sie warf ihrem cocher aus dem Wagenfenster einen lebhaften Wink zu, er nahm die Leinen auf, die Kutsche setzte sich in Bewegung, und ein anmutiges, glückseliges Lächeln legte sich auf die schönen Lippen der Duchesse de Chevreuse. Ihre Augen strahlten, hell und funkelnd wie Saphire, ihr Herz pochte in froher, gespannter Erwartung - oh, welche Freude! Nie im Leben hatte sie sich glücklicher gefühlt! Hatte doch Fortuna, die launische Schicksalsgöttin, ihren so sehnlichst gehegten Wunsch erfüllt und es ihr vergönnt, nach all den Jahren banger Ungewissheit, ihren leiblichen Sohn, den sie verschollen und verloren glaubte, nun endlich wiedergefunden zu haben und ihn leibhaftig und beinah erwachsen in der Blüte seiner jugendlichen Manneskraft zu sehen!
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Kapitel À l`Hôtel de Luynes
An der hohen Flügeltüre zu Madame de Chevreuses luxuriösem Boudoir erklang zaghaftes Pochen -
„Entrez!“, rief die Herzogin resolut.
Der maître d`hôtel trat ein, mit tiefem Bückling und sichtlich betreten: „Madame la duchesse, bitte verzeiht die Störung! Ein Herr ist gekommen und wünscht Euch zu sprechen!“
„Ein Herr?“, erwiderte Madame de Chevreuse überrascht und erhob sich sogleich von ihrer Chaiselongue, „wer ist es denn? Hat er seinen Namen genannt?“
„Er sagte, er sei Abbé und käme zu einer geheimen Unterredung!“
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Kapitel À l`ombre de Notre Dame
Athos schloss sachte die Türe des Gästezimmers, das er zusammen mit seinem Sohn bewohnte, und verließ leisen Schrittes die Herberge Au Renard Vert. Scharf um sich spähend trat er auf die Rue du Vieux-Colombier hinaus, den Hut tief in die Stirn gezogen und den Mantel um sich geschlagen - doch die Gasse lag zu dieser späten Stunde verlassen und menschenleer, keine lebende Seele zeigte sich, und so machte der Graf sich unverzüglich auf den Weg.
Raoul schlief bereits, tief und fest, durch die lange Reise ermüdet und von all den erregenden Eindrücken erschöpft - war er doch zum ersten Male hier in Paris, und das laute, pulsierende Leben in der Stadt übermannte und überwältigte sein junges Gemüt.
Der Graf lächelte dem Jüngling zu und strich ihm sanft übers Haar, als dieser, sichtlich ermattet, in den weichen Kissen seines Herbergsbettes die Augen schloss und in tiefen Schlummer fiel - ach, könnte er doch ebenso wie sein geliebter Sohn die Welt ringsherum mit solch unvoreingenommenem und vertrauensvollem Blick betrachten! Doch er hatte es in seinem Dasein nur allzu deutlich erfahren: Das Leben war grausam. Eisig kalt bliesen die rauen Winde des Schicksals, brachen der Jugend zarte Knospen, ihre duftenden Blüten, stürmisch und wild, jede Hoffnung zerstörend! Oh, wenn er Raoul doch davor bewahren könnte! Ihn beschirmen und beschützen, vor Fortunas launischer Willkür und allen Übeln dieser Welt!
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