La veille de la bataille von Aramis
Durchschnittliche Wertung: 5, basierend auf 15 BewertungenKapitel À l`ombre de Notre Dame
Athos schloss sachte die Türe des Gästezimmers, das er zusammen mit seinem Sohn bewohnte, und verließ leisen Schrittes die Herberge Au Renard Vert. Scharf um sich spähend trat er auf die Rue du Vieux-Colombier hinaus, den Hut tief in die Stirn gezogen und den Mantel um sich geschlagen - doch die Gasse lag zu dieser späten Stunde verlassen und menschenleer, keine lebende Seele zeigte sich, und so machte der Graf sich unverzüglich auf den Weg.
Raoul schlief bereits, tief und fest, durch die lange Reise ermüdet und von all den erregenden Eindrücken erschöpft - war er doch zum ersten Male hier in Paris, und das laute, pulsierende Leben in der Stadt übermannte und überwältigte sein junges Gemüt.
Der Graf lächelte dem Jüngling zu und strich ihm sanft übers Haar, als dieser, sichtlich ermattet, in den weichen Kissen seines Herbergsbettes die Augen schloss und in tiefen Schlummer fiel - ach, könnte er doch ebenso wie sein geliebter Sohn die Welt ringsherum mit solch unvoreingenommenem und vertrauensvollem Blick betrachten! Doch er hatte es in seinem Dasein nur allzu deutlich erfahren: Das Leben war grausam. Eisig kalt bliesen die rauen Winde des Schicksals, brachen der Jugend zarte Knospen, ihre duftenden Blüten, stürmisch und wild, jede Hoffnung zerstörend! Oh, wenn er Raoul doch davor bewahren könnte! Ihn beschirmen und beschützen, vor Fortunas launischer Willkür und allen Übeln dieser Welt!
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