l'amour perdu von kaloubet
Durchschnittliche Wertung: 5, basierend auf 90 BewertungenKapitel Il y a de la vie dans les ruines
Vielen Dank an Silvia, für ihr unheimlich schnelles Korrekturlesen und die lieben Kommentare
Es gibt Leben in den Ruinen
Im Innern des ausgebrannten Hauses war es dunkel, die schwarzen Wände sogen das wenige Tageslicht auf, immer noch roch es nach Rauch, obgleich das Feuer schon vor langer Zeit erloschen war. Verbrannte Balken lagen und hingen quer durch die Räume, Schutt knirschte unter den Füßen der drei Freunde, die sich vorsichtig vorwärts tasteten. Linker Hand führte eine Steintreppe in die oberen Stockwerke, da hinauf pirschte d'Artagnan, langsam, mit gezogener Pistole, gefolgt von Aramis, der sich immer wieder an den Wänden abstützen musste und sichtlich Schmerzen hatte. Athos sicherte ihren Aufstieg, aufmerksam die Straße beobachtend, auf der sich schon mehrere Neugierige um die toten Soldaten geschart hatten, nachdem die Luft etwas weniger todbringend geworden zu sein schien. Als beide oben angekommen waren, sagte ihm ein kleiner Pfiff, dass er auch kommen konnte. Kaum hatte er seine Kameraden eingeholt, wies ihn d'Artagnan auf einen toten Soldaten hin, der am oberen Ende der Treppe lag. Dann hielt er einen Daumen in die Luft, zum Zeichen, dass sich nur noch ein Soldat in dem Haus befinden könne. Aramis und Athos nickten, und leise schlichen die drei Musketiere den Gang entlang. Auf den Gang gingen einst drei Zimmertüren, jetzt waren nur noch gähnende Löcher in der schwarzen Wand. Das erste Zimmer war leer, das zweite auch. Langsam, vorsichtig, sich gegenseitig deckend, schlichen sie zum dritten Zimmer. Wenn der Soldat noch lebte, musste er darin sein. D'Artagnan spießte seinen Hut auf seinen Degen und brachte ihn Stück für Stück zu der Maueröffnung, bis die Federspitze von innen zu sehen war. Im selben Moment surrte es und ein Armbrustbolzen schlug in der gegenüberliegenden Mauer ein. D'Artagnan nahm seinen Hut zurück, betrachtete traurig die Feder, die nun ihrer Spitze beraubt war, und flüsterte: „Porthos, eine Feder von mindestens einer Livre.“ Von drinnen kam ein leiser Aufschrei, dann hörten sie Gepolter und kurz darauf erschien Porthos in dem dunklen Gang. Er seufzte erleichtert auf, als er seine drei Freunde wohlbehalten vor sich sah - es war zu dunkel, um Einzelheiten zu erkennen - schloss sie freudig in die Arme und sagte: „Freunde, Ihr seid frei. Ich hatte solche Angst um Euch. Aber nun lasst uns von hier verschwinden.“ Da keiner der drei Einwände gegen diesen Vorschlag hatte, folgten sie ihrem großen Freund, der sie zur Überraschung von Athos und Aramis nicht zu der Treppe, sondern in das dritte Zimmer führte. Das erste, was sie sahen, war der dritte Soldat, ebenfalls tot. Er lag vor einer Art Barrikade, hinter der sich Porthos versteckt hatte, und die einen Gang verdeckte, der zu einem vierten Zimmer führte. Die hintere Wand des Zimmers war eingestürzt, die große Öffnung führte direkt in den ehemaligen Garten des Hauses, der Schutthaufen, der einmal die hintere Wand gewesen war, war hoch genug, um darauf herunter klettern zu können.
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