Kapitel Kapitel 14
Mon Dieu! Warum hatte Madame noch immer nicht geläutet?! Griselda, die ältliche Zofe, schüttelte besorgt den graumelierten Kopf. Sie lauschte abermals angestrengt an der geschlossenen Türe zum Boudoir ihrer Herrin, doch dahinter war alles mäuschenstill, nichts regte sich im Zimmer. Himmel, was war gestern Abend nur geschehen?! Madame war zutiefst niedergeschlagen, ja vollkommen verzweifelt gewesen, sie konnte kaum ihre heißen Tränen zurückhalten! Und als sie, Griselda, behutsam zu fragen wagte, was der gnädigen Frau denn solchen Kummer bereite, hatte ihre Herrin sie nicht wie sonst ins Vertrauen gezogen sondern ihr im Gegenteil befohlen, sich hinauf in ihre Kammer zurückzuziehen, denn sie wolle allein sein! Oh, die Ärmste hätte wohl allen Beistand gebraucht, so aufgelöst, wie sie war! Aber Madame scheuchte sie, Griselda, sogleich hinaus, und damit erfuhr sie klarerweise nicht das Geringste! Aber nun hatte sich hoffentlich der Sturm wieder gelegt, und sie konnte es wagen, ihre Herrin aufzusuchen. Sie musste ihr ja schließlich beim Ankleiden helfen!
Nach der Anmeldung geht es weiter!
Dieses Kapitel und viele weitere sind verfügbar für Mitglieder. Jetzt anmelden!
Noch kein Account? Jetzt registrieren!