Kapitel Kapitel 22
Dem Morgen graute.......nein, der Morgen graute! Das war es, was d'Artagnan beim Erwachen als Erstes durch den Kopf ging. Stöhnend versuchte er, wieder im gnädigen Balsam des Schlafes zu versinken, doch es war unmöglich. Seit gefühlt einer Stunde kämpfte er mit sich, seinem Körper, der frühen Morgenstunde, ach, eigentlich mit allem, was sich gerade real anfühlte.
Verflogen war der mutwillige Überschwang der Nacht, als er und seine Freunde sich erneut auf ihren Wahlspruch eingeschworen hatten. Jetzt waren davon nur noch ein fader Nachgeschmack in seinem Mund und entsetzliche Kopfschmerzen übriggeblieben. Er stöhnte leise, versuchte, die Augen zu öffnen - auf dem Tisch in der Ecke brannte als Nachtlicht eine einzelne Kerze und warf schummriges Licht in den Raum. Draußen vor dem Fenster ging das Dunkel der Nacht in ein diffuses Grau über. Er kniff die Augen zusammen, bedeckte sie zusätzlich mit den Händen. Viel zu hell, einfach furchtbar!
Dann riß er sich zusammen. Er musste hoch! Aufstehen! Irgendwie! Behutsam schob er seinen Körper zur Bettkante, was ihm sofort mit einem stechenden Kopfschmerzschub heimgezahlt wurde. Stöhnend sank er zusammen. Was hatten sie alles konsumiert? Einmal quer durch den formidablen Weinkeller, so schien es ihm. Er biss die Zähne zusammen, kam zum Sitzen hoch und blieb entkräftet auf der Bettkante hocken. Zu den Schmerzen in seinem Schädel gesellte sich noch ein übles, flaues Gefühl im Magen, der die Positionsänderung nur protestierend hinnahm. Er fühlte sich um Jahrzehnte gealtert, sein ganzer Körper war steif und unbeweglich. Er rutschte zum Fußende, hielt sich am Pfosten des Himmelbetts fest, um aufzustehen, und kam mit verzweifeltem Schwung auf die Füße. Herrje, fast wäre er über einen seiner herumliegenden Stiefel und über das mitten vorm Bett stehende Nachtgeschirr gestolpert! Er bückte sich danach, hätte sich dabei fast da hinein übergeben und sank in eine sitzende Position zurück, das Porzellan in der Hand. Nach etlichen flachen Atemzügen, die seinen Magen wieder unter Kontrolle brachten, resignierte er bei dem Gedanken, wie er den Nachttopf zu nutzen gedachte, schob sein Hemd hoch und vollbrachte das dringend Notwendige im Sitzen. Er war dankbar, dass ihn jetzt keiner beobachtete!
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