Kapitel Kapitel 26
„Très bien, Baudin!“
Doktor Massenet nickte befriedigt, während sein Sekretär das Tintenfass an der genau richtigen Stelle auf dem zierlich geschnitzten Schreibtisch positionierte und sodann akribisch die Schreibfeder spitzte. Er trat ans bureau, öffnete seine lederne Aktenmappe und entnahm ihr mit sachten Fingern das heikle Dokument, das in dieser Stunde unterzeichnet werden sollte. „Hier, mein Lieber, die Originalschrift des Heiratsvertrags! Legt sie mit der letzten Seite aufgeschlagen und signierbereit auf die Schreibunterlage! – Voilà!“ Der Notar nickte abermals und holte tief Atem, in unwillkürlicher Erinnerung an die gewissen unangenehmen Ereignisse zuvor - Dieu merci, das war ja nochmal gutgegangen! Er ließ seinen Blick prüfend durch die Bibliothek schweifen, doch alles war getan, die Stühle für die Brautleute und ihre Trauzeugen standen bereit, und es fehlten somit nur noch die an diesem weihevollen juristischen Akt beteiligten Parteien! Und siehe da, im selben Moment öffnete sich auch schon die Türe, und Madame de Chanlecy, bräutlich gewandet und geschmückt, trat leichten Schrittes ein. Ihr rundliches Antlitz strahlte vor Wonne und Seligkeit, und Doktor Massenet schien es, als hätte sie noch nie so dermaßen hübsch ausgesehen. Jawohl, sie war trotz ihrer Jahre tatsächlich eine Schönheit! Ah, welche Wunder die Vorfreude auf ein glückliches Ereignis doch bewirken konnte!
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