Kapitel Kapitel 30
Die Schlosskapelle des Château Sainte-Croix stand, von zwei ehrwürdigen alten Lindenbäumen flankiert und von einer dunklen Eibenhecke umgeben, ein wenig abseits der übrigen Gebäude, und ein Kiesweg führte in gerader Linie auf sie zu, der nun jedoch, wie alles ringsum, von Schnee bedeckt war. Jean Baptiste, der Gärtnermeister, hatte ihn zwar zusammen mit Émile und den übrigen Gehilfen freigeschaufelt, so gut es eben ging, doch die weiße Pracht wollte sich nicht ganz beseitigen lassen. Und so wirkte das Kirchlein im glitzernden Schnee in der Tat wie das märchenhafte Motiv eines weihnachtlichen Gemäldes.
Der Vater des verstorbenen Schlossherrn, ein frommer Mann und gläubiger Katholik, hatte diese Kapelle seinerzeit erbauen lassen, als demutsvollen Tribut an den Allmächtigen und um seines Seelenheils willen, und so, wie das Kirchlein damals entstand, so sah es auch heute noch aus, denn sein Sohn, Jean Eléonor, der nun ebenfalls in der hiesigen Familiengruft ruhte, ließ es zwar zu seinen Lebzeiten getreu instandhalten, dem Andenken seines seligen Herrn Vaters zuliebe, aber er nahm keinerlei Ausschmückungen und schon gar keine baulichen Veränderungen daran vor, denn er war, ganz im Gegensatz zu seinem Herrn Vater, den Schönen Künsten und insbesondere dem Theater zugeneigt.
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