Le pénitent importun von duchesse und Aramis
Durchschnittliche Wertung: 5, basierend auf 9 BewertungenKapitel Confession
Monseigneur, troc pour troc, existence pour existence, homme pour homme! Donnez-moi celui-là, je vous donne l’autre!
Myladys Worte hallten in mir nach, unaufhörlich, durchdrangen mein Gemüt und bohrten sich in mein Herz, kalt und scharf wie eine Degenklinge, während ich, fröstelnd in meinen manteau de guerre gehüllt, Monsieur le cardinal zu Pferde folgte, zurück ins Feldlager vor La Rochelle - der Zufall hatte uns, Athos, Porthos und mich, überraschend mit Seiner Eminenz zusammengeführt, auf halbem Wege zur einsam gelegenen Herberge Le Colombier Rouge, und um sich zu versichern, dass niemand im Lager von seinem geheimen abendlichen rendez-vous erfuhr, verpflichtete Monseigneur uns auf der Stelle, ihn dorthin zu eskortieren. Einem geborstenen Ofenrohr in eben jenem Gasthof war es zu verdanken, dass sein intimes tête-à-tête mit Mylady de Winter drei höchst ungebetenen Zeugen, nämlich meinen beiden Freunden und mir, nicht verborgen blieb, und was zwischen Madame und Monsieur le cardinal zur Sprache kam, ließ mich im Innersten erschauern.Tod gegen Tod - Lord Buckinghams blutiges Ende als Gegenleistung und Tribut für Myladys mörderische Rache an d’Artagnan! Sangdieu! Wie hatte diese Furie in Gestalt eines Engels den Gascogner doch mit Kot beworfen! Wie gemein und hinterhältig hatte sie die abenteuerlichen Eskapaden meines tollkühnen Freundes zu vollkommen unverzeihlichen, zutiefst verabscheuungswürdigen Verbrechen zu stempeln gewusst! Nichts ließ ihr Ingrimm unbehelligt, keine seiner Taten entging ihren hasserfüllten Anschuldigungen - und zuletzt, als absoluter Gipfel infernalischer Bosheit, bezichtigte Mylady d’Artagnan, skrupellos und wider alle Wahrheit, ihr den Tod geschworen zu haben, als Rache für die Entführung Madame Bonacieux’, seiner über alles geliebten Constance. Bei Gott! Das war zuviel! Musste man auch Myladys übrigen Vorwürfen notgedrungen ein gewisses Maß an verité zubilligen, so war doch dieser letzte Anwurf nichts als übelste Verleumdung! Und dies noch dazu hinter d’Artagnans Rücken und im Angesicht Seiner Eminenz, ohne meinem Freund auch nur die geringste Möglichkeit zu gewähren, sich gegen diese perfide Attacke zu verteidigen und sein Wort als Edelmann dagegen zu setzen! Doch wie reagierte Monsieur le cardinal?! Was erwiderte er, der klarsichtigste und hervorragendste Mann Frankreichs, dem Macht über den menschlichen Geist ebenso wie die staatliche Gewalt über Freiheit, Leben und Tod gegeben war?! Comme vous me le dites, Madame - ce petit d’Artagnan est un libertin, un duelliste, un traître. Und darauf Myladys Stimme, hell und scharf, vibrierend in wilder, heftigster Abscheu: Un infâme, Monseigneur, un infâme!
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