Les mousquetaires aujourd`hui von Aramis
Durchschnittliche Wertung: 5, basierend auf 31 BewertungenKapitel Familie Artagnan kocht
„Verdammt! Wo sind diese verfluchten Spaghetti?!“, schrie Charles, während er, zusehends enerviert und aufgebracht, den Vorratsschrank unterhalb der Küchentheke durchwühlte, „wo zum Teufel steckt das Zeug?! Constance!!“
„Im zweiten Fach oben links! Zwischen den Ravioli und den Bandnudeln!“, krächzte Constances heisere Stimme durch die Schlafzimmertür herüber, „Hast du sie gefunden, Charles?“
„Ja!!“, brüllte er zurück, zog die ominöse Plastikpackung unter einem Berg Pasta-Vorräte hervor und sprang wieder von den Knien auf, „wie kocht man die?!“
„Soll ich kommen und dir helfen, Liebling?“
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Kapitel Das Ehepaar La Fère
Monsieur La Fère lenkte seinen alten Cadillac vorsichtig durchs schmiedeeiserne Tor und fuhr bedächtig die mit grauen Granitsteinen gepflasterte Auffahrt zu seiner imposanten Villa am Stadtrand hinauf. Die Fahrt war lang und anstrengend gewesen, des dichten Verkehrs auf der Autobahn halber, doch das machte ihm wenig aus. Damals, in seiner Kindheit, hatte seine Familie einen eigenen Chauffeur besessen, und auch er, Monsieur La Fère, war finanziell durchaus in der Lage, sich solch standesgemäßen Luxus leisten zu können. Doch er wollte, ganz im Gegensatz zu seinem längst verstorbenen Herrn Vater, das Lenkrad selber in Händen halten – die Verantwortung für seine persönliche Sicherheit oder, Gott bewahre! gar Gesundheit und Leben überließ er nur ungern und erzwungenermaßen, etwa während des obligaten Besuchs beim Zahnarzt, der unberechenbaren Willkür und eklatanten Unzuverlässigkeit anderer Leute! Deshalb reiste er auch so gut wie nie per Flugzeug. Was konnte da nicht alles passieren, infolge menschlichen oder auch technischen Versagens! Gar nicht zu reden von Zugsentgleisungen auf Eisenbahnbrücken oder Schiffskatastrophen auf Urlaubskreuzfahrten – nein, da fuhr er lieber selbst! Er besaß überdies, als ganz persönliches Steckenpferd, ein altes Motorrad, eine wuchtige Maschine aus seines seligen Herrn Vaters Kraftfahrzeugbeständen, einen wahren Oldtimer, wohlgepflegt und gut geölt, mit dem Monsieur La Fère an sonnigen Wochenenden über die Landstraßen knatterte, gewappnet mit vorsintflutlichem Motorradhelm, ebensolcher Brille, abgeschabter Lederjacke, Stulpenhandschuhen und schweren Bikerstiefeln, Grimaud, seinen Deutschen Schäferhund, neben sich im Beiwagen, welcher solche Ausflüge mit sichtlicher Freude und wölfischer Abenteuerlust genoss.
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Kapitel Mademoiselle Michon und ihr Liebhaber
Marie parkte ihren kleinen italienischen Flitzer am Straßenrand hinter René`s flottem Sportcabriolet, stieß die Autotür auf und kletterte heraus, so rasch es der enge, kniekurze Rock ihres topchicen City-Kostüms gestatten wollte. Sie hängte sich ihre elegante Handtasche über die Schulter, klemmte die lederne Aktenmappe unter den Arm und griff nach den zwei großen papierenen Einkaufstüten vollbepackt mit Lebensmitteln, die sie im Fond ihres Autos auf der Rückbank platziert hatte. René hatte sicher wieder nicht daran gedacht, einzukaufen, wie sie ihn kannte! Er hockte von früh bis spät in die Nacht vorm Computer und ernährte sich in letzter Zeit überhaupt nur noch von schwarzem Kaffee am Morgen, einem Croissant zu Mittag und einem Glas Whisky Soda am Abend, wie sie inzwischen bemerkt hatte! Wahrlich keine gesunde Lebensweise, und sie hatte René auch schon öfters Vorhaltungen deswegen gemacht. Aber was Gesundheit und vernünftiges Essen anbelangte, konnte man zu einem Mann bekanntlich reden wie zu einem kranken Pferd! Mama hatte doch recht: Männer wurden erst dann vernünftig, wenn`s zu spät war und sie mit einem ausgewachsenen Magengeschwür im Krankenhaus lagen!
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Kapitel Chez Porthos
Durch die illustren, gediegen möblierten Hallen des Pariser Luxusetablissements Chez Porthos schwebten schmeichelnde, wohltönende Klänge dezenter Klaviermusik –
Unter den breit ausladenden, kristallenen Kronleuchtern huschten flinke, schwarzbefrackte Kellner übers spiegelnde Parkett, hochgetürmte Tabletts mit exquisiten kulinarischen Köstlichkeiten in den weiß behandschuhten Händen souverän und akrobatisch balancierend. Alle Räume waren in angenehm warmes Licht getaucht, jeder der raffiniert arrangierten, erlesen gedeckten Tische besetzt, und das leise Gemurmel gedämpfter Konversation erfüllte, stetig und plätschernd wie ein sanft vor sich hin rieselnder Bach, das überaus noble Lokal, während Monsieur Jussac, distinguierter und wachsamer maître d`hôtel, das lautlos zwischen den Tischen auf und ab schwebende Korps der dienstbaren Geister und ihre mit sichtlichem Genuss hingebungsvoll dinierende Gästeschar gestrengen Blickes und wie mit Argusaugen überwachte.
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Kapitel Weihnachtsfreuden
Über dem stadtbekannten Weihnachtsmarkt auf der Pariser Avenue des Champs-Élysées schwebten stimmungsvolle weihnachtliche Klänge – es schneite sogar ein wenig, in leichten, zarten Flocken, und die zahllosen festlich dekorierten Schaubuden erstrahlten in hellem, magischem Glanz –
Charles kämpfte sich, hinter Constance her, durch die punschbeschwingten Menschenmengen, einen großen, schweren Christbaum in grüner Netzhülle hinter sich herschleifend, unter gelindem Stöhnen – verdammt, alle Jahre wieder das gleiche Theater!, dachte er grimmig, ich darf mich mit diesem riesigen stacheligen Gewächs hier abschleppen, der lieben Familie zuliebe, weil ja Weihnachten ist, und dabei noch im Sturmschritt meinen beiden Rangen hinterher rennen! „He, Kinder!!“, schrie er seinen beiden lebhaften, unternehmungslustigen Sprösslingen, Raoul und Louise, nach, ärgerlich und außer Atem, „lauft nicht weg! Wie sollen wir euch denn in all dem Gewühl hier wiederfinden?!“
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Kapitel Landpartie
Endlich war der lange Winter zu Ende gegangen - alles duftete ringsum, im warmen Glanz der Frühlingssonne, der Rasen grünte, Primeln und Veilchen blühten, und die große Magnolie im Garten der Villa La Fère öffnete ihre rosafarbenen Blütenknospen -
Bedächtig fuhr Monsieur La Fère den noblen, alten Cadillac aus der Garage und hielt auf dem sachte knirschenden Kies des Vorplatzes. Sein Handgepäck, einen ehrwürdigen, abgewetzten Lederkoffer, hatte er bereits im Heck des Automobils verstaut, und so blieb ihm nur noch, Anne Charlottes bereitstehende bagage in den geräumigen Kofferraum zu verladen – wie immer hatte sie viel zu viel eingepackt! Und überhaupt, wo steckte sie schon wieder?! Mit einer Frau wie ihr halbwegs pünktlich abzureisen war schier ein Ding der Unmöglichkeit!
Monsieur La Fère schloss die Heckklappe und richtete seinen Blick stirnrunzelnd hinüber zur Eingangstür der Villa – endlich öffnete sich diese, doch nicht Anne Charlotte erschien unterm Vordach, sondern Grimaud, Monsieur La Fères distinguierter Schäferhund, gefolgt von Mademoiselle Cathérine genannt Ketty, die sich freundlicherweise bereit erklärt hatte, übers Wochenende das Haus zu hüten und Grimaud zu betreuen. Der kam, sichtlich enttäuscht, langsam herangetrottet und blickte zu seinem Herrchen auf, traurigen Blickes und unter leisem Winseln – Monsieur La Fère beugte sich zu ihm nieder, mitfühlend und schuldbewusst. „Tut mir leid, Grimaud!“, brummte er dem Hund sanft und verhalten zu, ihm den Nacken kraulend, „aber diesmal kann ich dich nicht mitnehmen! Wir fahren zu meinem Bruder, und der mag keine Hunde!“
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Kapitel Eine Begegnung der anderen Art
Der junge Taxifahrer öffnete beflissen die Autotüre, Anne Charlotte wand sich, mit graziöser, schlangengleicher Bewegung, aus der tiefen Rückbank hervor und setzte ihren entzückenden Fuß in hochhackiger Sandalette vorsichtig aufs buckelige steinerne Pflaster. Mit geübtem Griff rückte sie, nach glücklich vollbrachtem Ausstieg, ihre Designer-Sonnenbrille zurecht, warf sich den teuren Seidenschal schwungvoll über die Schulter ihres eleganten Chanel-Kostüms und kramte in ihrem winzigen Handtäschchen nach dem Fahrtgeld. „Merci, Madame!“, erwiderte der junge Chauffeur kaugummikauend, ihr ledernes Köfferchen auf dem Trottoir absetzend, lächelte ihr nochmals zu, mit blendend weißen Zähnen, sichtlich erfreut ob des nicht unerheblichen Trinkgelds, sprang zurück ins Auto und preschte in bewährter Manier davon, während rockige Musik laut und fetzig aus dem geöffneten Autofenster schallte.
Anne Charlotte atmete auf. Immerhin war sie diese horrende Lärmbelästigung nun endlich los! Die halbwüchsigen Kerle von heute hatten alle miteinander keinen Schimmer von Kultur! Diese Boxershorts, Baseballkappen, Ringe in den Nasen, von oben bis unten tätowiert und gepierct! Furchtbar! Wenn diese jungen Männer bloß wüssten, wie sie aussahen! Einfach scheußlich. Und dazu all die abstoßenden Dinge, die sie mit Vorliebe trieben, und die brutale Musik, die sie andauernd hörten! Brrr! Anne Charlotte schüttelte sich verstohlen, rückte nochmals ihre Sonnenbrille zurecht und nahm entschlossen ihr Köfferchen vom Boden auf. Hier in dieser schmalen Gasse musste das kleine Café liegen, das Charles ihr gestern via Handy als Treffpunkt empfohlen hatte. Ah, dort drüben auf der anderen Seite sah sie es schon! Le chat bleu - laut Charles` Beschreibung ein typisches Künstlercafé, in dem sich hauptsächlich Studenten, angehende Maler und musikalisch ambitionierte junge Leute trafen und daher mit Sicherheit keine Gefahr bestand, unverhofft auf gute Bekannte zu stoßen.
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Kapitel Panne
Marie hielt mit ihrem kleinen italienischen Flitzer am Straßenrand, stellte den Motor ab und langte seufzend nach der Straßenkarte, die sie vorsorglich auf dem Beifahrersitz aufgeschlagen bereitgelegt hatte. Ach Gott! So ein Navigationsgerät war doch nicht das Unpraktischste, wenn man auf fremden Straßen, noch dazu im Ausland, alleine unterwegs war! Sie musste sich rettungslos verfahren haben, hier auf dem Heimweg nach ihrem glücklich absolvierten geschäftlichen Besuch im Direktorium der Münchener Pinakothek, um die Bedingungen für die Leihgabe der dort befindlichen Cranachs für die geplante Pariser Sonderausstellung Deutsche Meisterwerke an der Wende zur Frührenaissance auszuhandeln. Verflixt, sie hätte doch lieber fliegen sollen! Aber es war so verlockend, im Auto fremde Gegenden und Städte zu erkunden, sie saß leidenschaftlich gern selbst am Steuer, und diese Flugzeugsitze mit ihrer unbequemen Enge widerten sie an. Noch dazu, wenn sie, wie letztes Mal, einen äußerst unangenehmen Sitznachbarn hatte, der es den gesamten Flug über nicht lassen konnte, sie mit seinen schlüpfrigen Avancen zu belästigen! Ja, dieser unverschämte Kerl ging sogar so weit, sie ungeniert nach ihrer Pariser Adresse zu fragen! Sie gab ihm daraufhin, in berechnend heimtückischer Revanche, die Anschrift der stadtbekannten psychiatrischen Klinik Zum geheilten Ödipos, deren Chefarzt, Dr. Dr. Freud-Rosenschön, neben sonstigen zutiefst bewährten Behandlungsmethoden auch eine kleine, aber höchst feine, von seinem Wiener Urgroßonkel ererbte private Gemäldegalerie besaß, welche er bereits erfolgreich als wirksames Heilmittel bei leichten Fällen von traumatisch bedingtem Vandalismus und zwanghafter Zerstörungswut eingesetzt hatte. Marie musste unwillkürlich grinsen, im Zuge ihrer heimlichen Gedanken - dort in jenen strengen medizinischen Mauern war dieser perverse Lüstling samt seiner schmutzigen Fantasie mit Sicherheit gut aufgehoben!
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Kapitel Eine freudige Überraschung
„René, bitte verzeih, aber ich muss dir was sagen!“
Marie trat leisen Schrittes über die Schwelle ins Arbeitszimmer ihres Lebensgefährten und lehnte sich matt an die offene Türe, ihren seidenen Morgenmantel überm Negligé züchtig zusammenhaltend. Wie immer lief der Computer auf Hochtouren, begleitet von rasend schnellem Tastengehacke -
„René, hörst du mir zu?“
„Jawohl, meine Liebe, ich höre“, antwortete dieser, ohne aufzublicken oder seine akribische Schreibtätigkeit zu unterbrechen, „was gibt`s denn? Wieder eine Hiobsbotschaft von deiner Mutter? Hatte sie etwa einen Herzanfall und ist glücklich ins Krankenhaus eingeliefert worden?“
„Nein, nein, Mama ist wohlauf, nur keine Sorge!“, wehrte Marie ab, mit leiser, schwacher Stimme. „Es betrifft vielmehr...mich.“
„Dich?“ Das Geklacker verstummte, René wandte sich zu ihr um, gelinde überrascht, schob die Brille hoch und bedachte seine Lebensgefährtin mit einem stirnrunzelnden Blick. Marie sah in der Tat ein wenig blass aus, ihr Haar ungewöhnlich wirr, und wie seltsam bedrückt sie hier an der offenen Türe lehnte! „Meine Liebe, fühlst du dich nicht wohl?“, fragte er besorgt, „soll ich Doktor Purgon anrufen?“
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Kapitel Frohe Botschaft
Liebe kaloubet, lieber Rochefort, ich hab mich bemüht, eurem Wunsche zu gehorchen - ich hoff, das Ergebnis ist für euch halbwegs akzeptabel.
Liebe Grüße
Aramis
***
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Kapitel Hochzeit
„Himmel, Leute, jetzt macht doch endlich vorwärts!“, drängte Charles entnervt, den Überzieher überm Arm, und lockerte mit nervösem Ruck den Knoten seiner Krawatte. Peste! Wie er solch formelle Klamotten hasste! Aber in legerer Kleidung bei einer Hochzeit aufzutauchen, noch dazu bei der Trauung von Marie und René, zwei äußerst guten Bekannten, um nicht zu sagen langjährigen Freunden, das ging nicht an, das sah sogar er ein. Und daher hatte er sich pflichtgemäß, wenn auch innerlich grollend, in diese verflucht unbequeme Montur geworfen, dunkler Nadelstreif-Zweireiher mit Silberknöpfen, blütenweißes Hemd, stahlblaue Seidenkrawatte, ebensolches Einstecktuch, und dazu das Scheußlichste, was man auf dem Schuhsektor finden konnte: glänzend schwarze Lackschuhe. Unwillkürlich wandte er sich um und besah sich im mannshohen Garderobenspiegel. Parbleu, er sah aus wie ein filmreifer Mafioso! Fehlten nur noch die dunkle Spiegelbrille und die Pistole im Schulterhalfter! Er kehrte seinem lächerlichen Spiegelbild brüsk den Rücken und wandte sich wieder seiner Angetrauten zu: „Verdammt, Constance, jetzt mach doch! Wir kommen sonst zu spät!“
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