Les mousquetaires aujourd`hui von Aramis
Durchschnittliche Wertung: 5, basierend auf 31 BewertungenKapitel Das Ehepaar La Fère
Monsieur La Fère lenkte seinen alten Cadillac vorsichtig durchs schmiedeeiserne Tor und fuhr bedächtig die mit grauen Granitsteinen gepflasterte Auffahrt zu seiner imposanten Villa am Stadtrand hinauf. Die Fahrt war lang und anstrengend gewesen, des dichten Verkehrs auf der Autobahn halber, doch das machte ihm wenig aus. Damals, in seiner Kindheit, hatte seine Familie einen eigenen Chauffeur besessen, und auch er, Monsieur La Fère, war finanziell durchaus in der Lage, sich solch standesgemäßen Luxus leisten zu können. Doch er wollte, ganz im Gegensatz zu seinem längst verstorbenen Herrn Vater, das Lenkrad selber in Händen halten – die Verantwortung für seine persönliche Sicherheit oder, Gott bewahre! gar Gesundheit und Leben überließ er nur ungern und erzwungenermaßen, etwa während des obligaten Besuchs beim Zahnarzt, der unberechenbaren Willkür und eklatanten Unzuverlässigkeit anderer Leute! Deshalb reiste er auch so gut wie nie per Flugzeug. Was konnte da nicht alles passieren, infolge menschlichen oder auch technischen Versagens! Gar nicht zu reden von Zugsentgleisungen auf Eisenbahnbrücken oder Schiffskatastrophen auf Urlaubskreuzfahrten – nein, da fuhr er lieber selbst! Er besaß überdies, als ganz persönliches Steckenpferd, ein altes Motorrad, eine wuchtige Maschine aus seines seligen Herrn Vaters Kraftfahrzeugbeständen, einen wahren Oldtimer, wohlgepflegt und gut geölt, mit dem Monsieur La Fère an sonnigen Wochenenden über die Landstraßen knatterte, gewappnet mit vorsintflutlichem Motorradhelm, ebensolcher Brille, abgeschabter Lederjacke, Stulpenhandschuhen und schweren Bikerstiefeln, Grimaud, seinen Deutschen Schäferhund, neben sich im Beiwagen, welcher solche Ausflüge mit sichtlicher Freude und wölfischer Abenteuerlust genoss.
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