Milady ist zurück von Constance
Durchschnittliche Wertung: 4.5, basierend auf 6 BewertungenKapitel Drei Tage
Als Milady am nächsten Morgen erwachte musste sie überlegen wo sie überhaupt war. Sie wollte aufstehen doch ihr schwindelte so sehr, dass sie wieder in die Kissen sank. Was war bloß mit ihr los? Auch fünf witere Versuche blieben erfolglos. Nun war Milady sich klar das sie noch nicht aufstehen konnte. Sie fragte sich, wie lange sie im nassen Gras gelegen hatte. Bestimmt hatte sie sich da etwas zugezogen. Normalerweis fürchtete sie so etwas profanes wie Krankheiten nicht, aber diesmal war es anders. Vielleicht war sie ernsthaft krank?
Sie beschloss auf die Magd, die ihr Zimmer säubern würde, zu warten, da sie ja nicht durch das ganze Haus schreien konnte. Und schon gar nicht nach einem Arzt. Man würde sie ja für schwach halten. Das ginge ja auf keinen Fall!
Nach einer Ewigkeit, wie es Milady schien, erschien das Mädchen. Milady bat sie einen Arzt zu holen, da sie sich nicht wohl befinde. Die Magd knickste und verschwand. Schon nach wenigen Minuten erschien sie wieder, diesmal in Begleitung eines Mannes, der Milady bekannt schien. Sie konnte sich nur beim besten Willen nicht erinnern woher. Sie beschloss ihre Überlegungen zu vertagen und begann dem Arzt von ihrem Schwindelanfall zu erzählen. Sie erzählte ihm auch von der Wunde, aber sagte nicht woher sie sie hatte.
Der Arzt besah sich die Wunde und stellte fest, dass sie falsch versorgt und außerdem entzündet war. Da Dreck in die Wunde, und damit auch ins Blut, gekommen war, war in Miladys Innerem ein Kampf zwischen Bazillen und Abwehrstoffen entstanden. Der Arzt wies sie an die nächsten drei Tage das Bett nicht zu verlassen. Er schickte die Magd auch noch nach Medizin um den Abwehrstoffen zu helfen.
Drei Tage das Bett nicht zu verlassen machte Milady natürlich einen Strich durch die Rechnung.Sie fragte, ob sie das Bett nicht schon früher verlassen konnte. "Unmöglich Madame! Es sei denn ihr wollt auf offener Straße zusammen brechen.", rief der Arzt empört. Darauf konnte Milady verzichten. Während sie in ihrem Bett lag überlegte sie was an dem Tag ihrer vermeindlichen Hinrichtung geschehen sein konnte. Wieso hatte sie überlebt? Vielleicht wegen ihres starren Kragens an ihrem Kleid? Vielleicht wegen der stumpfen Axt des Henkers? Sie wusste es nicht. Milady überlegte auch ob sie ihre Geschichte auch dem Kardinal erzählen sollte. Nach einiger Zeit war sie sich sicher, dass er ihr nicht glauben würde, da Rochfort einer seiner besten Männer war. Und außerdem hatte der Kardinal Frieden mit Treville und seinen Musketieren geschlossen. Nun waren auch sie seine Freunde. Und die Freunde des Kardinals waren, wenn sie in Gefahr waren, in Paris sicherer als in der Bastille.
Sie spürte als sie an die Musketiere dachte, Wut in sich hochsteigen. Diese verdammten Musketiere! Dieser verdammte d'Artagnan! Diese verdammen "Unzertrennlichen! Athos, Portho und Aramis! Wie sie sie hasste! Aber ohne Rochfort hätten sie sie nie gefunden! Sie war in Armentiéres so sicher! Nichts wäre passiert, hätte dieser Intrigant nicht verraten! Und wieder fasste sie den Beschluss sich an ihm zu rächen! In drei Tagen würde es so weit sein! Mit diesem Gedanken fiel sie in einen wilden Fiebertraum.