Mylady und Aramis II von Aramis
Durchschnittliche Wertung: 5, basierend auf 45 BewertungenKapitel Kapitel 3
So standen also die Dinge, als ich anderntags, mit meiner geistlichen Montur bekleidet, meine heimlichen Nachforschungen in Sachen Mylady aufnahm.
Die Rue de la Couleuvre erwies sich als enges, verwinkeltes Seitengässchen, in einem ruhigen Viertel abseits des pulsierenden Zentrums der Stadt gelegen, und Madame Prunelles logis entpuppte sich als kleines, gedrungenes Häuschen, das gut zur bewussten Hexe im Märchen gepasst hätte - es fehlten nur die Lebkuchen.
Ich klopfte leise an der geschlossenen Ladentür, diese öffnete sich einen Spalt breit, in ängstlichem Zögern, und mein Blick fiel auf eine schmale Gestalt in weißem Häubchen und Schürze, wie sie die Dienstmägde trugen - die Kleine, ein blasses, mageres Ding, starrte mich aus weit aufgerissenen wasserblauen Augen an. „Monsieur!“, stammelte sie erschrocken, „w-wer seid Ihr?!“
„Mein Fräulein,“ gurrte ich zurück, mit zwei Fingern wie beiläufig das Kreuzzeichen in die Luft malend, „wie Ihr seht, bin ich Priester und zu Euch geschickt, um Euch in Eurem schweren Leid Hilfe und Beistand zu leisten! Ihr habt Fürchterliches durchgemacht, wie ich hörte, und es ist meine geistliche Pflicht, eine leidende Seele in Gott zu trösten!“
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