Mylady und Aramis von Aramis
Durchschnittliche Wertung: 5, basierend auf 21 BewertungenKapitel Auf der Fährte
Im Salon Rambouillet kochte und brodelte es wie in Teufels Küche.
Ich hatte, in meiner Eigenschaft als membre subordonné dieser société illustre, ungebührlicherweise gewagt, Monsieur de Chapelains neueste dramaturgische Schrift, betitelt Lettre sur la règle des vingt-quatre heures, in versifizierter Form zu persiflieren, und damit in ein wahres Wespennest gestochen – man disputierte und stritt, was das Zeug hielt, mit hoch erhobenen Stimmen und heftigster Gestikulation, und ich, der Anstifter dieses unerwarteten combat littéraire, konnte nichts anderes tun, als mich, schamrot vor Verlegenheit, möglichst tief in meinem fauteuil zu verkriechen, in der Hoffnung, die Sturmfluten der von mir entfachten Winde des Aiolos wollten gnädig über mich hinwegziehen!
Endlich beruhigten sich die Stürme, die hitzigen Gemüter ermüdeten langsam, und Madame de Rambouillet konnte mir endlich die Leviten lesen. „Monsieur le chevalier!“, rügte sie mich enerviert, schwankend zwischen Ärger und heimlicher Genugtuung, nachdem sie mich, zielstrebig und bestimmt, in die nächstgelegene Fensternische manövriert hatte, „ich muss schon sagen! Quelle impertinence remarquable! Évidemment - in Eurer Eigenschaft als Musketier des Königs befürwortet Ihr naturgemäß solch kriegerische Aktionen, doch bitte bedenkt, dass Ihr Euch hier in meinem literarischen Salon befindet und nicht auf dem Schlachtfeld! Ihr habt meine lieben Gäste weit mehr echauffiert als unbedingt nötig!“
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