Mylady und Aramis von Aramis
Durchschnittliche Wertung: 5, basierend auf 21 BewertungenKapitel Flucht und Ende
Der Tag brach an, als ich Mademoiselles Bett verließ. Die Morgenröte leuchtete am Himmel, bald würde die Sonne aufgehen. Vorsichtig schlüpfte ich unter der Decke hervor, sacht und behutsam, um Mademoiselle nicht zu wecken. Sie lag in tiefem Schlummer, das kastanienbraune Haar gelöst, mit rosigem Antlitz, ein glückliches Lächeln auf den geöffneten Lippen. Draußen vorm Fenster, in den Weiten des erwachenden Gartens, erscholl das noch schlaftrunkene, verhaltene Zwitschern eines Vogels – war`s schon die Lerche?
Meine Knie und Hüften schmerzten noch ein wenig, als ich hinüber zum Lehnstuhl schlich und nach meinen Kleidern griff, während Mademoiselles treuer vierbeiniger Gefährte sich von seiner Lagerstatt erhob und mich schweifwedelnd beschnüffelte.
„Psst, Mélampe! Geh zurück auf deinen Platz!“ flüsterte ich ihm zu, in unmissverständlichem Befehlston. Der Hund blickte mich an, enttäuscht und sichtlich gekränkt, legte die Ohren flach und trollte sich wieder in seinen Winkel. Leise und rasch, jedes unnötige Geräusch vermeidend, streifte ich mir Hemd und Hosen über und verließ auf bloßen Strümpfen, meine Stiefel mit den kostbaren Papieren unterm Arm, Mademoiselles Schlafgemach.
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