Perte de l´Innocence von kaloubet und Aramis
Durchschnittliche Wertung: 5, basierend auf 8 BewertungenKapitel Acte n°1
Das Licht der Abendsonne fiel durch das kleine Fenster, zauberte einen letzten sonnengelben Schein auf die einfachen Möbel und brachte das blonde Haar der Frau zum Leuchten, die an einem kleinen Schminktisch saß und gerade mit einem Finger in das Schälchen mit Wangenrot griff. Sie verteilte die Creme zwischen ihren Händen und brachte sie dann sachte auf ihren Wangen auf, die eigentlich dieser Kosmetik gar nicht bedurft hätten, sondern von Natur aus rosig schimmerten. Doch mochte sie sich an diesem ganz besonderen Abend nicht alleine auf ihre naturgegebenen Attribute verlassen, ein wenig Koketterie, ein wenig Schminke und ein oder zwei Flaschen Champagner sollten ihr Vorhaben unterstützen und sie endlich zum lang erhofften Ziel führen. Sie lächelte sich zu und betrachtete wohlgefällig ihr Ebenbild im Spiegel, das Bild einer wunderschönen jungen Frau. Er hätte schon ein Herz aus Stein haben müssen, hätte blind und taub sein müssen, wenn er ihr an diesem Abend nicht verfiele, ihr Minnesänger, ihr ganz besonderer amoureux.
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Kapitel Acte n° 2
Er hob die Flasche gegen das Licht und betrachtete sie sinnierend, doch es half nichts, sie war leer, und er noch nüchtern. Sein Sold war lange aufgebraucht, die wenigen Münzen, die er in seinen Taschen gefunden hatte, hatten gerade für diese eine Flasche gereicht. Verdammt, und dabei war es noch früh am Abend, auch wenn die Sonne schon lange untergegangen war. Wie sollte er diese Nacht nur durchstehen? Er ließ seinen Blick durch die armselige Schenke schweifen, doch abgesehen von einem Säufer, der schon sturzbetrunken auf dem Tisch lag und in den höchsten Tönen schnarchte, war sie leer. Kein Wunder, handelte es sich doch um ein heruntergekommenes Loch, in das sich nur die verirrten, die wirklich kein Geld mehr hatten, oder denen es völlig gleichgültig war, was sie in sich hineinschütteten. Er bedachte den Schlafenden mit einem neidischen Blick und stand auf. Vielleicht ließ sich ja draußen ein wenig Händel suchen oder vielleicht lief er ja einem Freund über den Weg, der bereit wäre, einen auszugeben.
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Kapitel Dernier acte
Ein frivoles Liedchen summend zog Porthos den Schlüssel zu Athos` Wohnung aus der Tasche und steckte ihn ins eiserne Schloss - der Morgen war herrlich, die Sonne strahlte bereits vom Himmel, und er stellte sich vor, unter gutmütigem Grinsen, wie er mit Genuss seinen mit Sicherheit noch vom Vorabend wieder schwer bezechten Gefährten aus den warmen Federn scheuchen würde. Athos` latente Trunksucht war ja beileibe nicht zu übersehen, und Porthos zählte es daher zu seinen freundschaftlichen Pflichten, den Freund in seinem Laster hilfreich zu beschirmen und vorm Verschlafen zu bewahren. Monsieur de Tréville, Hauptmann der königlichen Musketiere, kannte bei militärischer Pflichtverletzung keinen Spaß, gewissenhaftes Erscheinen und Pünktlichkeit waren in seinen Reihen oberstes Gebot, und so betrat Porthos nun zielstrebig und resolut die Wohnung seines Kameraden, um diesem schleunigst aus dem Bett zu helfen. „Bonjour, Grimaud!“, rief er bei seinem Eintritt Athos` Diener zu, der bereits in der Küche hantierte, „ist dein Herr schon wach?“
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