Reviews für Porthos von AstridB 

  Durchschnittliche Wertung: 5, basierend auf 21 Bewertungen

AlienorDartagnan · vor 12 Jahren · Kapitel 1. Unter Calvinisten

Ich hatte mir schon länger vorgenommen, diese FF einmal zu lesen, und nun bin ich endlich dazu gekommen. Ich finde es schön, dass du dir gerade Porthos ausgesucht hast, weil er ja hier in nur wenigen FFs die Hauptfigur ist. Meine Lieblinge sind ja Athos und Raoul, aber ich finde, dass auch Porthos einmal eine eigene FF verdient hat, weil er doch ein interessanter Charakter ist. Warum heisst er in deiner FF eigentlich Pierre? Ich glaube, bei Dumas hieß er ja Isaac..aber Pierre klingt auch besser als Isaac. Armer Porthos...kaum wieder zu Hause und schon mit dem Calvinismus konfrontiert...für den lebensfrohen Porthos dürfte das kaum die richtige Religion sein. Und einen Porthos der eine Papiermühle leitet, kann ich mir irgendwie auch nicht so richtig vorstellen, das passt nicht zu ihm. Du hast porthos Charakter gut getroffen, ich könnte mir gut vorstellen, dass er schon als junger Mann ein lustiges Leben liebte und von Prunk und Pracht träumte. Nach dem Leben bei seinem Onkel muss das hugenottische Leben bei seinen Eltern ja ein SChock für ihn gewesen sein. Armer Gaston..einfach so entlassen, nur weil er alt ist und nicht mehr so viel arbeiten kann wie früher, kein Wunder, dass Porthos da empört ist und das Verhalten seiner Eltern nicht mehr verstehen kann. Ob er wohl jemals nach le Vallon zurückkehren und seine Eltern wiedersehen wird? Da hatte dieser Noel Ronjeau ja Glück, dass Porthos ihm zu Hilfe kam in dem Gasthaus.  Ob die Angreifer sie wohl verfolgen werden? Was für eine Ironie..Porthos ist ausgerechnet an einen Katholik geraten, der gegen den Fanatismus der Hugenotten kämpft....aber für Porthos die Gelegenheit, ein neues Leben fernab der Heimat zu beginnen. Sich mit Wein zu stärken und ein Spielchen wagen..das ist doch ein Leben ganz nach Porthos Geschmack. Dass das Leben als Soldat auch Disziplin bedeutet, wird für ihn sicher nicht leicht. Und wie wird es sein, wenn er erst einmal in den Krieg ziehen wird? Ich freu mich schon, morgen weiterzulesen :)

AstridB  · vor 12 Jahren

Also, erst mal ein riesiges Dankeschön für dein Review! Ich finde es sehr ermutigend, wenn ich zu einer so "alten" Geschichte Kommentare erhalte.

Warum Porthos? Nun ja, über ihn sagt Dumas am wenigsten. Er ist eher der Helfer in wechselnden Konstellationen. Dass es keine große Vorgeschichte gibt, gibt andererseits Raum für FF's. Porthos ist andererseits mehr als nur ein Mitläufer in diesem Freundeskreis. Es muß etwas geben, was ihn für seine Freunde und diesen Freundeskreis so besonders macht und aus der Menge der Musketiere hervorhebt. Athos verkörpert den Ritterstand, Aramis die Geistlichkeit aber auch das Intrigante, d'Artagnan ist geistig rege, neugierig und gewitzt. Und Porthos? Großspurig, verfressen? ;-) Ich hoffe, diese Geschichte beantwortet die Frage, was Porthos besondere Eigenschaften sind.

Ich fand Porthos Charakter am einfachsten als Einstieg in die FF. Zudem gibt es über Athos schon viele gute FF's und d'Artagnan's Vorgeschichte wird im Roman erzählt. Aramis, kommt noch ...

Zum Namen: Ich habe mich bewußt gegen Isaac entschieden, zum einen gefällt mir der Name in der deutschen Aussprache einfach nicht (ich weiß aber nicht, wie er auf französisch ausgesprochen wird, englisch geht so). Zum anderen kenne ich den Vornamen aus Ivanhoe, da ist es der jüdische Geldverleiher der so heißt und diese Assoziation paßt für mich nicht zu Porthos. Pierre ist ein häufiger definitiv französischer Vorname, im deutschen Peter, und heißt übersetzt Stein (womit wir auch bei Petrus wären, der aber da keine Rolle gespielt hat). Ich finde, das paßt zu Porthos besser.

Die Zitate an den Kapitelanfängen haben einen Bezug zum Inhalt des jeweiligen Kapitels. Es sind jeweils die Textstellen des Romans, die mich so angesprochen haben, dass ich mir überlegt habe, welche Vorgeschichte dahinter stecken könnte. Dieses Kapitel beschäftigt sich damit, dass Porthos kein fanatischer Hugenotten-Hasser ist, aber dennoch gegen sie kämpft. Hinter der Aussage könnte ein persönliche Erfahrung mit Hugenotten stehen, zudem liegt Vallon Pont-d’Arc in einer Gegend, in der sich Hugenotten verbreitet haben. Ob das auch der Herkunftsort in der Vorstellung von Dumas ist? Ich weiß es nicht. Jedenfalls finde ich dieses Spannungsfeld zwischen Hugenotten und Katholiken und die Auswirkungen auf den Alltag durchaus spannend.

Schnuffel · vor 16 Jahren · Kapitel 1. Unter Calvinisten

Der Anfang klingt wirklich vielversprechend, du schreibst toll und auch wenn ich Porthos nicht so sehr mag wie beispielsweise Athos, so bin ich doch gespannt, wie es weiter geht!

Allerdings gibt es am Anfang einen kleinen Fehler: Du schreibst, als Pierre die Stadt sieht, dass sie noch so aussieht wie er sie in Erinnerung hatte, kurz darauf hat sie sich sehr verändert. Ich weiß nicht, ob es absicht ist, aber es klingt für mich halt ein bisschen widersprüchlich. Aber sonst habe ich ncihts zu meckern ;-) ich freue mich wirklich schon auf mehr!!!!

LG, Julia

AstridB  · vor 16 Jahren

Hallo Schnuffel,

vielen Dank für dein Review. Ganz besonders freut es mich, daß ich dich (und hoffentlich auch ein paar andere) neugierig machen konnte auf Porthos, obwohl der ja kaum Fans hat.

Danke auch für den Hinweis. Das sagt mir, daß die Formulierung nicht so ideal ist. Der Widerspruch ist schon Absicht, ist aber vielleicht etwas dick aufgetragen. Mir ist es schon so ergangen, daß ich nach Jahren an einen Ort zurückkehre, den ich eigentlich sehr gut kenne. Einerseits fühle ich mich sofort wieder daheim, weil der Anblick einfach vertraut ist, andererseits fallen mir dann bei näherem Hinsehen die Veränderungen auf.

Im Text möchte ich damit die Wandlung von einer gewöhnlichen Stadt zu einer Hochburg der Hugenotten, die viele Fremde/Flüchtlinge aufnimmt, illustrieren.

Wobei, ich bin mir nicht mal sicher ob Stadt oder Dorf die richtige Bezeichnung ist.

Lg

Astrid