Quarantäne von kaloubet , Percy und Aramis
Durchschnittliche Wertung: 3, basierend auf 2 BewertungenKapitel Kapitel 1
Mit einem leisen Gluckern rann der letzte Tropfen in das Glas. Athos schüttelte die Flasche und hielt sie gegen das Licht, aber nichts zu machen, sie war eindeutig leer. Mit auffordernder Gebärde hielt er sie seinem Diener hin, doch Grimaud zuckte nur mit den Schultern.
„Wie?“, fragte sein Herr, den eine entsetzliche Ahnung beschlich.
Zur Antwort schüttelte der getreue Diener nur den Kopf und schluckte ängstlich. Er wusste, wenn sein Herr unleidlich wurde, konnte das für ihn unangenehme Folgen haben. Und ein einziges Glas Wein am Morgen war eindeutig ein Grund, unleidlich zu werden.
„Sch ...“, murmelte der Musketier zwischen den Zähnen und schleuderte die Flasche an die Wand, doch diese zerbrach nicht sondern kullerte mit einem dumpfen Geräusch auf den Boden, wo sie sich höhnisch zweimal drehte. Athos kämpfte mühsam den Zorn nieder, er wusste nur zu gut, nicht sein Diener war schuld an der Misere, sondern er selbst. Oder besser: Sein Sold. Oder noch präziser: Der Schwund seines Soldes. Seit drei Tagen hatte er keinen Sou mehr in der Tasche, und wenn er nicht zu stolz dafür gewesen wäre, hätte er Porthos um ein paar Geldstücke gebeten. Doch er hatte gehofft, die Zeit, bis sie wieder bezahlt wurden, mit seinen kargen Vorräten überbrücken zu können, auch wenn Grimaud ihm seit mehreren Tagen in den Ohren lag, dass er dringend wieder einmal einkaufen müsse.
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Kapitel Kapitel 2
„Eure Majestät haben mich rufen lassen?“
„Allerdings!“ Der König wandte sich abrupt um und sah seinem Ersten Minister mit finsterem Blick entgegen. „Tretet näher, Richelieu, ich habe mit Euch zu reden!“
Der Kardinal gehorchte. „Sire, ich nehme an, es geht um unsere neueste Verordnung?“
„Allerdings!“ Auf Louis` Stirne stand eine steile Falte, grimmig fuhr er fort: „Teufel, ich hatte ihr wohl etwas zu voreilig zugestimmt! Nämlich, ohne zu bedenken, dass...doch wie dem auch sei, ich fordere Euch hiermit auf, die Kontumaz, die Ihr über Paris verhängt habt, schleunigst wieder aufzuheben!“
"Eure Majestät, das kann nicht Euer Ernst sein!" Richelieu erbleichte sichtlich, was bemerkenswert war, denn sein Teint glich auch normalerweise einem Laken, "bedenkt, wie grausam die Seuche in Bordeaux zugeschlagen hat! Über drei Viertel der Einwohner sind tot! Wollt Ihr das auch in Paris erleben?"
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Kapitel Kapitel 3
"Kassensturz!", kündigte d'Artagnan an. Er warf die letzten Münzen, die er in seiner Hosentasche und unter seiner Matratze gefunden hatte, auf den blankgescheuerten Tisch. "Was hast du noch, Planchet?"
Plachet durchsuchte umständlich seine Taschen und verfluchte im Stillen seinen Herrn, der ihn erst bezahlte und ihn jetzt veranlaßte, Teile des Lohnes zurückzugeben.
Als ob d'Artagnan seine Gedanken gelesen hätte, fügte er hinzu: "Ich mach's dir später wieder gut, Planchet! Niemand soll von einem Gascogner sagen, er wäre nicht großzügig gewesen!"
Planchet fand noch ein wenig Kleingeld, mehr nicht. Beide betrachteten die magere Ausbeute. "Hm, ich möchte sagen, dafür bekommen wir nicht viel..." D'Artagnan war ratlos.
Planchet grinste verschmitzt. "Kommt mal mit, Herr!" Er huschte aus der Wohnungstür, die Treppe zum Innenhof hinunter und blieb vorm Eingang zu einem Schuppen stehen.
D'Artagnan folgte ihm, noch immer ein wenig ratlos, aber neugierig. Der Schuppen grenzte direkt an den Wohn- und Küchenbereich der Vermieterwohnung, stellte er fest. Planchet machte sich am Schloß zu schaffen.
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Kapitel Kapitel 4
"Nun komm schon, Planchet! Wo bleibst du denn?"
Der Gascogner stand bereits ungeduldig vor der zweiten Gartenmauer, während sich Planchet laut stöhnend an der ersten emporarbeitete. "Ja, Herr, ......ich, ....ich komme schon, Herr!....." Endlich oben, ließ er sich wie ein Sack auf den Rasen fallen, sodass d'Artagnan um Planchets Fußgelenke fürchtete.
"Planchet, so geht das nicht! So kommen wir ja nie an! Pass auf, ich werfe dich hoch!"
"Monsieur, IHR? MICH??" Planchet musterte ungläubig seinen doch recht kleinen, schlanken Herrn.
"Ja, komm her, stell dich vor die Mauer wie vor ein Pferd. Jetzt die Hände oben auf die Mauerkrone, und dann winkele das linke Bein an!"
Planchet tat, wie ihm geheißen, zwar skeptisch, aber neugierig, was das werden sollte.
D'Artagnan packte Planchets linken Unterschenkel und kommandierte: "Auf DREI stößt du dich nach oben ab! Eins, zwei, DREI!"
Mit einem Schwung saß Planchet rittlings oben auf der Gartenmauer, konnte gar nicht fassen, wie ihm geschah. "Das ist ja Zauberei!"
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Kapitel Kapitel 5
Aber ehe Aramis weiter fragen konnte, tauchte schon Porthos` riesenhafte Gestalt hinter ihm auf, das martialische Antlitz erhitzt und gerötet, und der Hüne breitete wie trunken vor Freude die Arme aus. „D`Artagnan!“, rief er so laut, dass man es bis hinunter auf die Gasse hören konnte, „bei allen Teufeln! Welch guter Wind weht Euch hierher?!“ Und er stieg mit pingeliger Sorgfalt über den großen Sack, umschlang den Gascogner in einer bärenhaften Umarmung und drückte ihn liebevoll an sich. Dass der junge Mann dabei sogar vom Boden emporgehoben wurde, bemerkte Porthos in seiner Begeisterung gar nicht. Hach, was war das schön, diesen Sonnenschein zu sehen!
"Äh, Porthos....?!“, ächzte d'Artagnan, mit den Füßen vergeblich nach einem Halt auf dem Boden suchend, "würdet Ihr mich wohl...", er schnappte nach Luft, "....absetzen..?"
Porthos schaute an d'Artagnan herab, diesen immer noch festhaltend, als hätte er kein Gewicht. "Hach, nun ziert Euch mal nicht so, mon ami! Ich freue mich doch so, Euch zu sehen!" Und er drückte d'Artagnan einen schmatzenden Bruderkuss auf die Wange.
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Kapitel Kapitel 6
„Mon Dieu!“, stöhnte Aramis und rieb sich mit der flachen Hand die empfindlich schmerzende Stirne. Zum Teufel, wo war er bloß?? Jedenfalls nicht in seinem Bett, das war gewiss! Er lag auf etwas Weichem mit kurzem, wolligem Flor – etwa ein Teppich? Und als er sich, noch halb blind vom totenähnlichen Schlaf, mühsam aufzurichten versuchte, stieß er prompt mit dem Kopf an etwas Hartes. Verdammt nochmal, was war das?! Er hob den Blick und blinzelte, mit schmerzverzerrten Lippen – aha, eine Tischkante! Himmel, hatte er etwa die Nacht hier unter diesem Tisch verbracht? Langsam kehrte die Erinnerung zurück, jawohl, sternhagelvoll war er gestern Abend gewesen, ebenso wie seine Freunde! Gesungen hatten sie, und getrunken, nach ihrem opulenten Mahl, das diese junge Frau, Athos Zimmerwirtin, für sie gekocht hatte…wie hieß sie doch gleich?? Egal. Er wandte sich um, und schon packte ihn heftiger Schwindel – verflucht, reiß dich zusammen! Vorsichtig bewegen, sonst kotzt du hier noch alles voll! Bei allen Teufeln, wie hieß doch dieses schwarze Gebräu, auf das Athos so dermaßen schwor? Das brauchte er nun! Und nicht zu knapp!
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Kapitel Kapitel 7
Athos, der schon die halbe Straße hinunter gerannt war, hielt inne und blickte sich um. Das durfte doch nicht wahr sein! In regelmäßigen Abständen folgten ihm seine Freunde, mehr oder weniger korrekt bekleidet. Aramis war schon fast zu ihm aufgeschlossen, Porthos folgte ihm auf dem Fuße und d´Artagnan rannte eben zur Haustüre hinaus, den Hut und das Degengehänge noch in der Hand. „Meine Herren, was soll das werden?“, frage er, als endlich alle bei ihm angelangt waren, „Grimaud ist mein Diener, es reicht, wenn ich mich für ihn in Gefahr begebe.“
„Einer für alle und alle für einen“, knurrte Porthos ihn an, „geht einfach voraus und beachtet uns nicht.“
"Ich nehme an, Ihr wollt sicher mit Eurer Suche zuerst bei Eurem Weinhändler beginnen?", stieß Aramis grimmig hervor, "parbleu, dazu müssen wir durch mehrere Gassen laufen, und anschließend noch über den großen Marktplatz! Und dort wird es von Patrouillen nur so wimmeln! Seid also froh, Athos, dass wir Euch begleiten, denn alleine habt Ihr gegen all diese Kardinalisten doch gar keine Chance!"
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Kapitel Kapitel 8
"Beim Allmächtigen! Monsieur Aramis!", entfuhr es Bazin, als er mit bebender Hand die Türe öffnete, und bei d`Artagnans Anblick erbleichte er prompt noch mehr und bekreuzigte sich hastig über seine gesamte Vorderfront. Sein vormals feistes, rotwangiges Antlitz war auffallend schmaler geworden, um nicht zu sagen hager, und seine Korpulenz schien ebenfalls merklich verringert als hätte der Ärmste sich allerstrengstes Fasten auferlegt. Unmengen von Opferkerzen brannten vor zahllosen Kruzifixen und papierenen Heiligenbildchen, die vorzugsweise himmlische Patrone gegen jedwede Krankheit und Seuchengefahr darstellten, dicke Weihrauchschwaden hingen in jedem Raum, und vor allen Fenstern baumelten unzählige Stränge Knoblauch, dessen scharfer Geruch auch Bazins Mund entströmte. "Mon Dieu! Seid Ihr`s wirklich?! Es herrscht doch allerorts strengste Quarantäne!"
"Mein Guter, keine Sorge, Ihr seht keine Gespenster, falls Ihr das meint!", gab Aramis ärgerlich zurück. Himmel, in seiner Wohnung sah es aus wie in der Klause eines Eremiten! Was hatte Bazin da bloß angerichtet! "Was soll übrigens all dieser Knoblauch an den Fenstern? Ihr verwechselt offenbar Ratten mit Vampiren!"
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Kapitel Kapitel 9
"Nicht so schnell, Aramis!" D'Artagnan unterdrückte einen Fluch. "Verdammt, ich verheddere mich hier in all dem Stoff! Was mir am Bauch fehlt, im Gegensatz zu Bazin, kommt mir jetzt dauernd beim Laufen in die Quere! Herrgottnochmal!" Er blieb entnervt stehen, warf den Kopf zurück, wobei ihm die Kapuze des Ministrantengewandes von seinem rebellischen Haar rutschte. Er bückte sich, griff in die Falten des Gewandes, raffte zwei Handvoll bis über die Knöchel hoch und wurde sich plötzlich des Dolches im Ärmel bewußt. Ertappt führte er die fest geschlossenen Fäuste zusammen, sodass das Gewand vorne bis zu den Knien hochrutschte und seine Soldatenstiefel entblößte.
Ein strafender Blick des Herrn Abbé, und d'Artagnan ließ das Gewand fallen, fummelte mit spitzen Fingern am Stoff herum und versuchte verzweifelt, den letzten Rest Würde zu wahren. Er atmete tief durch, schob sich die Kapuze erneut über den Kopf, positionierte den Dolch im linken Ärmel und hob mit je zwei Fingern des Gewand vorne an. Wie machten es die Damen in ihren schönen langen Roben bei Hofe? Da entblößte auch keine ihre Knöchel, geschweige denn ihre Knie. Das mußte ihm doch gelingen, immerhin war er gewandt.
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Kapitel Kapitel 10
Inzwischen war es neun Uhr abends, und Paris lag in fast völliger Schwärze. Kein Fackelträger, keine Kutschenlampen, ja kaum Kerzen in den Fenstern durchbrachen das Dunkel mit einem glühwürmartigen Leuchten. Die beste Nacht für einen Überfall, dachte der comte de Rochefort, als er eben aus dem Palais Cardinal trat, um nach Hause zu gehen. Einen Überfall oder Schlimmeres. Waren nicht die Wikinger vor langer Zeit auf ihren Schiffen lautlos nachts die Seine hochgefahren um die schlafende Stadt zu überraschen und in Schutt und Asche zu legen? Er konnte sich nicht helfen, er war beileibe kein abergläubischer Mann, aber diese ganze Affäre schien ihm seltsam. Unheimlich. Wie von einer unbekannten Hand gesteuert. Und wenn er eines nicht leiden konnte, dann das Gefühl, nicht alle Fäden in der Hand zu haben. Er zog vorsichtshalber den Degen und entsicherte seine Pistole, während er in den tiefen Schatten der Arkaden langsam in Richtung seiner Wohnung ging.
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Kapitel Kapitel 11
„Mit Verlaub, Eure Eminenz, die Herren sind eben gekommen!“ Der Comte de Rochefort wies diskret auf die Türe, die ins angrenzende Konferenzzimmer führte und durch deren offenen Türspalt sich soeben ein großer rotgetigerter Kater lautlos und geschmeidig wand. „Hm, verzeiht, Monseigneur, aber soll ich dafür sorgen, dass Eure Katzen dem Beratungsraum fernbleiben?“
„Oh, nein, nein, lasst sie nur!“, wehrte der Kardinal ab und erhob sich entschlossen von seinem Schreibtisch. „Sie besitzen einen untrüglichen Instinkt für Stimmungen und Gefühle, und diese Fähigkeit ist mir sehr nützlich! Bleiben meine Katzen Besuchern gegenüber ruhig und gelassen, so ist das ein gutes Zeichen! Doch Ihr sagtet eben ` Herren`! Parbleu, so ist Monsieur de Tréville also nicht alleine hier erschienen?“
„Nein, Monseigneur, er hat seine besten Männer als persönliche Leibgarde mitgebracht!“
„Ah?“ Der Kardinal zog die Brauen hoch, „bitte sagt, befindet sich unter diesen vielleicht auch, obwohl zur Zeit noch der Kompanie Monsieur d`Essarts zugehörig, ein junger Edelmann namens d`Artagnan?“
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Kapitel Kapitel 12
Die Wohnung Professor Grimals lag, wie die meisten Quartiere der Pariser Professorenschaft, im Universitätsviertel in der Nähe der Sorbonne, und der Weg dorthin war vom Palais du cardinal aus daher nicht gerade der kürzeste, aber Rochefort und seine Begleiter mieden geflissentlich die Wege der Patrouillen, und auch sonst ereigneten sich überraschenderweise keine unliebsamen Zwischenfälle. Straßen und Plätze lagen verwaist, die braven Pariser Bürger hockten sicher allesamt ängstlich und verstört in ihren Wohnungen, und auch der Pariser Unterwelt, den Halsabschneidern, Huren, Gaunern und sonstigen Diebsgesindel, schien es wohl nicht gerade verlockend, in menschenleeren Gassen auf Beutefang zu gehen. Auf Rocheforts Klopfen hin öffnete ein dicklicher kleiner Hausdiener, und als er sich endlich ein wenig von seinem furchtbaren Schrecken erholt hatte, führte er den Comte und seine martialischen Begleiter gehorsam die Treppe hoch in die Beletage zum Appartement des Herrn Professors. Man klopfte abermals, die Wohnungstüre öffnete sich, und ein junger, schwarzgekleideter Mann erschien auf der Schwelle. "Oh!", entfuhr es diesem erschrocken, "Messieurs, was...was kann ich für Euch tun?"
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Kapitel Kapitel 13
"Also, schön langsam...hicks!... reichss mir!", seufzte Aramis mit schwerer Zunge und im vergeblichen Bemühen, seinen Schluckauf zu unterdrücken - Teufel, wie peinlich! "Ich hab, denk` ich, diesn Abend genügnd Bariser Bro...Brofessorenwohnungen von innen gesehn!"
"Oh, mein Lieber, das sagt ausgerechnet Ihr?! Ich fand ihre Zahl grad ausreichend!", raunte Porthos seinem gelinde beschwipsten Freund zu, "ich meine natürlich, was die Speisekammern betrifft! Parbleu, ich muss zugeben, ich wusste nicht, wie gut die Herren Gelehrten zu speisen und zu trinken belieben! Und ich hätte tatsächlich nie gedacht, dass so ein trockener Universitätsprofessor was vom edlen Wein versteht! Vor allem der letzte Tropfen da, dieser exzellente Cabernet vom Doktor Bréval, gehört zu den absolut besten Weinen, die ich je getrunken habe!"
„Hm", machte Athos und schloss dicht auf. Verdammt, Aramis ging Schlangenlinien, das war beunruhigend. Vor allem nachts und in dieser Gasse. Sie lag kurz vor dem Pont-Neuf, noch auf der linken Seite der Seine, und war eng. Eng und morastig, der ideale Ort für einen Überfall. Sie waren zwar bewaffnet, aber sie waren nur fünf, den Hund nicht mit eingerechnet. Und ebenjener Hund stellte eben die Nackenhaare auf und ließ ein tiefes, grollendes Knurren hören.
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Kapitel Kapitel 14
"Monsieur Gaston, der Bruder des Königs, hat also dir und deinen Komplizen befohlen, diese Herren hier zu überfallen?"
Richelieus leise, scharfe Stimme ließ den Gefangenen erbeben, und er kam sich vor wie ein Hase unter lauter Raubtieren. Denn nicht nur der Kardinal allein durchbohrte ihn förmlich mit messerscharfem Blick, auch diese verdammten Katzen, die hier überall hockten, sahen ihn lauernd an und leckten ihre Zähne als wäre er eine Maus! Und Rochefort und diese verdammten Musketiere, die ihn hierher vor Richelieus Angesicht geschleppt hatten, grinsten allesamt wie die Wölfe! Nicht zu reden von diesem elenden Hundsvieh, das leise knurrend neben ihm saß und jede seiner Bewegungen gespannt überwachte! "Jawohl, Eure Eminenz!", krächzte er, "so ist es gewesen!"
"Das ist eine schwere Beschuldigung! Bist du bereit, deine Worte zu beschwören?"
"Es ist die reine Wahrheit, Eure Eminenz!"
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Kapitel Kapitel 15
Von allen Kirchtürmen erscholl triumphierender Glockenklang, der Königspalast erglänzte im Licht unzähliger Kerzen, und alles, was in Paris Rang und Namen hatte, strömte festlich gekleidet und erlesen geschmückt dem Louvre zu. Denn endlich war die unselige Pestgefahr, um deretwillen bis vor kurzem noch strengste Quarantäne herrschte, gewichen und hatte maßloser Erleichterung und überglücklicher Freude über das rasche Erlöschen der tödlichen Seuche Platz gemacht!
Auch der Bruder des Königs strebte, wie alle Ehrengäste, in seinen reichsten Kleidern dem hell erleuchteten Ballsaal zu, doch seine Miene war finster und zeigte keinerlei Spur von Erleichterung oder gar Freude. Teufel, wenn Richelieu ihn, Gaston, höchstpersönlich zu diesem opulenten Fest einlud, dann steckte todsicher irgendeine Gemeinheit dahinter! Aber die Einladung seines Feindes ausschlagen, das ging nicht an, denn damit wäre er, Gaston, sofort in Verdacht geraten, etwas mit dem Überfall auf Rochefort und diese verdammten Musketiere zu tun zu haben! Nein, er musste, was auch geschah, den Ahnungslosen mimen, und wenn Montmorency hier auftauchte, was wohl anzunehmen war, dann würde er seinem Komplizen sofort hinter vorgehaltener Hand einhämmern, dasselbe zu tun!
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Kapitel Epilog
„Eine Flasche“, sagte Athos sinnierend und drehte diese langsam in den Händen, um dann das Etikett zu betrachten, „eine volle Flasche. Bester Vin d´Anjou, direkt aus den Beständen des Kardinals, so sagte man. Parbleu, die Herren, gibt es etwas Vielversprechenderes?“
"Genaugenommen sind es vier Flaschen!", korrigierte ihn Aramis augenzwinkernd. "Und dazu für jeden von uns ein hübscher Batzen Geld! Ich glaube, Seine Eminenz hat unsere Maßnahmen keineswegs geringgeschätzt, denn Gastons Intrige hätte in der Tat unliebsame Folgen für den Herrn Kardinal haben können!"
„Nun, für uns hat sie ausgesprochen gute Folgen“, Athos machte Grimaud ein Zeichen, der Diener brachte vier Gläser und stellte sie vor den Männern hin, während sein Herr den Wein entkorkte. „Wenn ich bedenke, dass mein Vorrat vor zwei Tagen noch bis auf den letzten Tropfen leer war, so sieht das heute doch erfreulich anders aus. Meine Herren, Eure Gläser!“ Er schenkte seinen Freunden den Wein ein, langsam und bedächtig, ja, fast andächtig.
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