Rettungsaktion von kaloubet , Rochefort und Aramis
Durchschnittliche Wertung: 5, basierend auf 17 BewertungenKapitel Kapitel 4
Zweibrücken war wie ausgestorben. Oder zumindest fast. Die Straße lag leer vor ihnen, von einer noch zögerlichen Sonne beschienen, und nichts regte sich. Das mochte an der frühen Stunde liegen, erst vor wenigen Augenblicken hatten die Glocken sechs Uhr geläutet, aber dennoch erschien es Athos, als müssten wenigstens die Handwerker ihre Läden aufschließen und die Dienstmägde die Nachttöpfe ausleeren. Oder wenigstens der Geruch nach frisch gebackenem Brot zu riechen sein. Doch niemand ließ sich blicken, und es roch nach nichts. Doch, korrigierte sich Athos, nach Kloake. Zumindest der Geruch zeigte, dass hier Menschen lebten, auch in Paris stank es im Sommer nach Unrat. Vor allem dann, wenn das Wetter drückend wurde, wenn kein Lüftchen wehte und die Sonne wie eine schwere Decke auf der Stadt lag. Auch hier konnte das Wetter auf den Häusern sitzen wie eine Wärmeglocke, sie hatten das gemerkt, als sie angekommen waren und das Gefühl gehabt hatten, kaum Luft zu bekommen. Nun, heute schien wieder so ein Tag zu werden, schon jetzt war es warm.
Er öffnete die obersten Knöpfe seines Wamses und konzentrierte sich wieder auf das, was Reinhold von Rosen eben sagte - nämlich, dass die Stadtmauer vor zwölf Jahren verstärkt und die Hauptstraße gepflastert worden sei. Skeptisch blickte Athos die Straße entlang, auf die von Rosens Hand zeigte und auf der sie eben standen. Ja, sie war gepflastert, das stimmte, aber sie war eng, und auf beiden Seiten standen Bürgerhäuser, deren obere Stockwerke weit in die Straße krängten. Wenn hier eine Armee einfiel, dann konnte keine Kanone sie aufhalten, weil keine Schussbahn frei war. Von Rosen schien ihm den Gedanken anzusehen, denn er nickte: “Eckig, verwinkelt und aus Holz.”
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