Sans toit ni loi von kaloubet
Durchschnittliche Wertung: 5, basierend auf 99 BewertungenKapitel Retrouvailles
„Los, komm“, Jérôme zerrte Raoul ungeduldig am Ärmel und zog ihn durch die halb geöffnete Tür. Doch der Junge sträubte sich, was, wenn Henry auch hier wäre? Oder andere aus der Mine? „Wenn die uns sehen?“, flüsterte er, plötzlich ängstlich. „Was soll schon passieren, jetzt sei kein Hasenfuß“, gab Jérôme ungeduldig zurück, „wir schauen ein bisschen zu und gehen wieder. Wer interessiert sich für zwei Jungs?“
Raoul holte Luft und schlüpfte hinter Jérôme in die Gaststube, er hatte Recht, was riskierten sie schon. Und dennoch, er hatte eigentlich überhaupt keine Lust. Tanzen, was sollte das denn? Dafür brauchte es ein fröhliches Gemüt, und das hatte er nicht. Nicht mehr.
In der Schenke war es laut und warm, Stimmengewirr, Lachen, das Stampfen der Tanzenden, von denen viele Holzschuhe trugen, die Musik, das Klappern der Schüsseln und Löffel vermischten sich zu einem Klangteppich aus Lebenslust, durchwebt von dem Geruch nach Schweiß, Essen und Bier. Nach den Monaten in der Mine, immer nur mit ihresgleichen, nach all den eintönigen Geräuschen der Arbeit, dem Geruch nach Stein und Staub war diese Übermacht an Tönen und Gerüchen fast zu viel. Atemlos blieben die beiden Kinder an der Wand stehen und sahen dem Treiben zu, Jérôme hatte Recht gehabt, niemand beachtete sie. Da zog ihn dieser schon wieder am Ärmel. „Schau, dort sind Pierric, Antoine, Régis und Jérémy!“, schrie er ihm ins Ohr, „dort, an dem hinteren Tisch.“
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