Szenen einer beinah klassischen Tragödie von Aramis
Durchschnittliche Wertung: 5, basierend auf 46 BewertungenKapitel Szene 12
Monsieur de Rochefort ordnete sorgfältig die Effekten auf seinem Schreibtisch und erhob sich sodann, um sich nochmals zu vergewissern, dass alles vorbereitet war - die Türe zum Salon war bloß angelehnt, der Vorhang somit geöffnet, die Bühne bereit, alle Requisiten befanden sich an ihrem Platz und harrten stumm dem Auftritt der Hauptperson dieses wohlinszenierten Dramas entgegen -
Der Graf trat ans Fenster, schob die Gardine ein wenig zur Seite und blickte hinunter in den weitläufigen Hof, der zu dieser morgendlichen Stunde bloß von den Wachen der Garde du Cardinal besetzt war und ansonsten noch still und unbevölkert vor ihm lag. Doch im nächsten Augenblick straffte sich seine Gestalt, mit scharfem Blick spähte er aus dem Fenster: Ein Edelmann trat durchs Tor, in Hut und Mantel, den Degen an der Seite, und näherte sich raschen Schrittes dem hohen Portal. Schon wandten zwei Gardisten sich ihm zu, um ihn nach seinem Begehr zu fragen, der Herr zog mit ungeduldiger Geste ein Billett aus seinem Handschuh, entfaltete es und wies es den beiden Soldaten. Diese tippten zum Gruß an ihre Hüte, unter knapper Verbeugung, traten zur Seite und gaben dem Besucher den Weg frei. Schon öffnete ein Lakai die schwere Eingangstüre, und der Edelmann verschwand im Palais du Cardinal -
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