Szenen einer beinah klassischen Tragödie von Aramis
Durchschnittliche Wertung: 5, basierend auf 46 BewertungenKapitel Szene 8
„Bonjour, Monsieur le chevalier!“, begrüßte Monsieur de Rochefort mich lakonisch, als ich mich anderntags, wie vereinbart, in seinem geräumigen Schreibgemach im Palais du Cardinal einfand. „Ich hoffe, Ihr hattet gestern einen angenehmen Abend?“
„Wie man`s nimmt, Monsieur le comte!“, erklärte ich vage, in schuldiger Reverenz meinen Hut ziehend, „ich könnte mir bequemere Arten vorstellen, meine abendlichen Stunden zu verbringen. Aber dessen ungeachtet erhielt ich wieder einige interessante Einblicke in die menschliche Natur.“
„Ah?“, versetzte der Graf süffisant. „Da ersuche ich sogleich höflichst um eine nähere Erklärung! Bitte, nehmt doch Platz!“ Er wies mit einladender Geste auf die wohlbekannte Sitzgruppe am Kamin, schritt mir voran und rückte einen der gepolsterten Lehnstühle zurecht. Ich ließ mich gehorsam darin nieder, während Monsieur de Rochefort an den kleinen Wandtisch trat und aus kristallener Karaffe zwei Gläser dunklen, samtigen Rotweins einschenkte. „Also.“, begann er ernst, mit eindringlichem Blick, während er mir eins der beiden Weingläser reichte und sich mir vis à vis im fauteuil niederließ, „bitte berichtet mir. Habt Ihr beim Totenmahl im Théâtre du Marais etwas in Erfahrung gebracht, das uns womöglich weiterhelfen könnte?“
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