Kapitel Tous pour un
„Aramis!“
Ich hielt abrupt inne und wandte mich um, eben im Begriff, das Hôtel de Tréville zu verlassen und mich zum befohlenen Wachdienst in den Louvre zu begeben, da eilte Porthos schon raschen Schrittes auf mich zu. „Aramis,“ rief er, mir die Hand auf den Arm legend, „gut, dass ich Euch noch hier antreffe! Ich habe die Ehre und das Vergnügen, Euch eine Einladung zu überbringen!“
„Eine Einladung?“, wiederholte ich überrascht. „Und von wem, wenn ich fragen darf?“
„Von unserem Freund Athos!“, versetzte Porthos mit komplizenhaftem Augenzwinkern. „Er hegt die Absicht, ein Ereignis zu feiern, welches ihm äußerst wichtig ist, und hat mich gebeten, den – hm – kulinarischen Part in die Hand zu nehmen, mit Hilfe meines in solchen Dingen äußerst versierten und in der Kunst der haute cuisine bewährten Mousqueton! Ich darf Euch somit, Athos` Wunsche gemäß, heute Abend um sieben Uhr in meinem bescheidenen logis erwarten, und bitte Euch herzlichst, guten Appetit mitzubringen!“
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Kapitel Pas de deux
„Mon cher Aramis“, zögernd hielt ich inne, zerriss dann das Papier und warf es zu den anderen Zerknüllten, die den Boden bedeckten. Ich saß hier schon seit mindestens einer Stunde, die Feder in der Hand, den Kopf voll mit Ungesagtem, aber unfähig auch nur eine intelligente Zeile zu Papier zu bringen. Meine Hand zitterte leicht, ein Tropfen Tinte kleckste auf das neue Blatt Papier, er sah aus wie ein Tropfen Blut, unser Blut, wenn sie uns entdeckten. Was stand auf diese Sünde, die wir begangen hatten? Hängen? Vierteilen? Oder das Schwert des Henkers? Mein Gott, ich mochte nicht daran denken. Wie hatte es nur so weit kommen können, wie hatte ich nur einwilligen können? Was hieß einwilligen, wie rational, wie kalt klang doch dieses Verb, wie wenig beschrieb es das, was ich getan hatte. Ich hatte nicht einfach eingewilligt, ich hatte einen durchaus führenden Part eingenommen, und das, obwohl mich Aramis mehr als überrumpelt hatte.
Sein Kuss auf offener Straße war ein Affront gewesen, ich hatte ihn zurückgewiesen, entsetzt zuerst, doch ein Blick auf sein Gesicht, rasch verdeckt von seinem Hut und einem unglaublich schnellen Wechsel zu Selbstbeherrschtheit, verriet mir, dass sein Anliegen kein Scherz, keine Provokation gewesen war, sondern eine Offerte, eine Offenlegung seiner Seele. Sie zurückzuweisen bedeutete, ihn tödlich zu verletzen. Auch wenn er das ganz gewiss bewundernswert geschickt unter dem Mantel der freundschaftlichen Gleichgültigkeit versteckt hätte, so hätte ich ihn doch dazu verdammt, alleine und einsam seine ganz eigene private Hölle zu durchleiden. Das durfte ich nicht, er war mein Freund, und deswegen legte ich ihm schnell die Hand auf den Arm, noch bevor er sich umdrehen und gehen konnte, so wie er es zweifelsohne vorgehabt hatte.
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Kapitel La réponse d`Aramis
An Athos
Mein Freund, Ihr bittet mich, den dunklen Pfad zu meiden,
Der Euch hinab führt, in der Hölle finstre Nacht –
Brüderlich wollt Ihr bewahr`n mich vor dem Leiden,
Das Euch zerreißt, wie ewiger Verdammnis Macht!
Doch seid Ihr sicher, Euer Traum von Lieb` und Leben
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