Kapitel St. Nazaire
Nach einem Ritt von drei Tagen kamen sie unbehelligt in der Hafenstadt an. Sie hatten in Wirtshäusern genächtigt, die an der Straße lagen, und niemand schien ihnen gefolgt zu sein. Doch waren sie nie allein gewesen, die Straße war eine Fernstraße, und Reisende von den Atlantikhäfen nach Paris oder umgekehrt benutzten sie. In jeder Herberge waren einzelne Männer gewesen, die alleine diniert hatten, sie saßen in Ecken, hatten große Hüte auf und blieben im Schatten. Die Freunde hatten vorgegeben, sie nicht zu beachten, vermutlich waren es harmlose Kaufleute, dennoch blieb ihnen ein leichtes Schaudern, ein seltsames Unbehagen und das Bewusstsein, das sich von Tag zu Tag verstärkte, dass entweder Louis´ Geheimdienst gut funktionierte oder dass sie allmählich paranoid wurden.
Nun standen sie am Morgen des vierten Tages auf der Mole des Hafens St. Nazaire inmitten einer Menschenmenge, die geschäftig hin- und herwogte. Schiffe wurden beladen, Reisende verließen kleine Ruderboote, die sie übergesetzt hatten, Händler machten Geschäfte, Kutscher boten ihre Dienste an, Tagelöhner trugen Waren über Planken auf Schiffe am Kai, andere löschten die Fracht, es wurde geschrien, diskutiert und gerufen, in vielen verschiedenen Sprachen und zum ersten Mal seit drei Tagen fühlten sich die Freunde einigermaßen unauffällig. Sie hatten ihre Pferde in der Herberge gelassen, hatten ihre einfachsten Gewänder angezogen und waren Reisende wie alle anderen auch.
Nach der Anmeldung geht es weiter!
Dieses Kapitel und viele weitere sind verfügbar für Mitglieder. Jetzt anmelden!
Noch kein Account? Jetzt registrieren!