Kapitel Aussöhnung
Die Nacht war klar und mondhell, still und verlassen lagen Plätze und Gassen, und über den Dächern von Paris funkelten die Sterne. Die Duchesse de Chevreuse holte tief Atem und sah zu ihnen auf, während sie, am Arm des Comte de la Fère, im tiefen Schatten der Hauswand rasch und lautlos übers buckelige Kopfsteinpflaster schritt. Oh, ihr Herz klopfte zum Zerspringen, in erwartungsvoller Freude, und zugleich war ihr auch ein wenig bang – mon Dieu, wie würde Raoul auf ihr überraschendes Erscheinen reagieren? War er ihr womöglich gram, nahm er es ihr zutiefst übel, dass sie ihm so lange schon die Wahrheit vorenthielt? Heilige Maria, hilf mir! Hilf uns beiden, auf dass mein Sohn und ich ohne bittere Wehmut und Groll einander in die Arme schließen dürfen! Ich will sein Schicksal wenden, alles wieder gutmachen, was ich in jahrelanger Blindheit an ihm verbrach! Steh mir bei, o Himmelskönigin, damit ich nun endlich vollbringe, was ich als Mutter an ihm versäumt!
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