Kapitel Konversation
Die Unterhaltung bei Tisch hätte selbst ein wohlwollender Beobachter kaum als ungezwungen bezeichnet. Raoul grüßte den Gast auf´s Höflichste, wie es seine Art war, zeigte sich aber in keinster Weise neugierig, antwortete, wenn man ihn etwas fragte und schob ansonsten wie gehabt den Inhalt seines Tellers hin und her. Athos gab sich Mühe, etwas zu sich zu nehmen, auch wenn er es am liebsten seinem Sohn gleichgetan hätte, und zwang sich andererseits dazu, nicht zu oft zur Weinflasche zu greifen - allerdings ohne sich dabei der Illusion hinzugeben, sie könnten Aramis ein trautes Familienleben vorspielen.
Das Tischgespräch blieb oberflächlich und doch nicht unangenehm, sie streiften das Wetter, die Jagd und ein klein wenig die Politik, aber beide, Gast wie Hausherr, waren erleichert, als das fast unberührte Dessert endlich abgetragen war. Raoul schob sogleich seinen Stuhl zurück und entschuldigte sich, er verließ das Speisezimmer so rasch, dass es fast schien, als fliehe er vor etwas. Athos blickte ihm hinterher und drehte gedankenvoll sein Weinglas in den schlanken Fingern -
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